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Irrer Elfmeter-Krimi in Bocholt! Rot-Weiss Essen dank Golz und Young im Finale

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Niederrheinpokal: Irrer Elfmeter-Krimi in Bocholt! Rot-Weiss Essen dank Golz und Young im Finale
Foto: Thorsten Tillmann
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Das war knapp! Rot-Weiss Essen hat sich gerade so im Halbfinale des Niederrheinpokals gegen den 1. FC Bocholt mit 6:5 durchgesetzt. Die Entscheidung fiel erst in einem dramatischen Elfmeterschießen.

Was für ein Drama! Rot-Weiss Essen hat gerade noch so den Kopf aus der Schlinge gezogen und ist im Niederrheinpokal ins Finale eingezogen.

Regionalligist 1. FC Bocholt lieferte der Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski vor allem in Halbzeit zwei einen echten Pokalfight. Die Entscheidung fiel erst nach einem Elfmeter-Krimi (6:5), nach 90 Minuten hatte es 1:1 (1:0) gestanden.

Mit fünf Minuten Verspätung, aber ordentlich Stimmung ging es am Hünting los - und RWE erwischte einen Traumstart. Gleich mit der ersten Torchance erzielte der Favorit die frühe Führung. Ron Berlinski eroberte den Ball im Zweikampf mit dem Ex-Essener Kevin Grund, leitete selbst ein und vollstreckte eiskalt von der Strafraumkante (5. Minute).

Ganz so spektakulär ging es dann nicht weiter. Torchancen waren Mangelware. Beide Mannschaften konzentrierten sich darauf, kontrolliert und ohne großes Risiko zu spielen. Gastgeber Bocholt war dabei nicht klar unterlegen, schaffte es aber nicht, seine Stürmer Marcel Platzek und Malek Fakhro in Szene zu setzen. Ein weiterer Berlinski-Treffer zählte abseitsbedingt nicht (21.).

Die klareren Möglichkeiten hatte RWE. Torben Müsel kam 16 Meter vor dem Tor frei zum Abschluss, verzog aber deutlich (33.). Wenn bei Bocholt was offensiv ging, dann über Grund und RWE-Leihgabe Sascha Voelcke. Die größte Chance zum Ausgleich hatte vor der Pause Marko Stojanovic nach Grund-Vorarbeit, als er frei auf das RWE-Tor zulief, von Berlinski aber noch entscheidend gestört wurde (38.).

1. FC Bocholt: Wickl - Beckert, Hanraths, Winking, Voelcke (Fejzullahu, 74.) - Lorch, Abel (Simoes Ribeiro, 81.), Grund (Windmüller, 86.), Stojanovic - Fakhro (Bugla, 74.), Platzek (Mvibudulu, 99.).

Rot-Weiss Essen: Golz - Plechaty (Sponsel, 67.), Rios, Alonso, Herzenbruch, Bastians - Tarnat, Fandrich, Müsel (Ennali, 46.) - Berlinski (Engelmann, 81.), Wollschläger (Holzweiler, 67.), Kefkir (Young, 46.).

Tore: 0:1 Berlinski (5.), 1:1 Bugla (86.)

Elmeterschießen: 2:1 Fejzullahu, Bastians verschießt, 3:1 Bugla, 3:2 Ennali, 4:2 Beckert, 4:3 Herzenbruch, 5:3 Hanraths, 5:4 Engelmann (Elfmeter), Windmüller verschießt, 5:5 Rios Alonso, Mvibudulu verschießt, 5:6 Young (Elfmeter)

Gelbe Karten: Bulga (105.) / Kefkir (39.), Tarnat (54.)

Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz

Zuschauer: 3.276

Halbzeit zwei begann Bocholt mutiger, wodurch mehr Schwung in die Partie kam. Jakob Golz parierte innerhalb kürzester Zeit gegen Florian Abel (47.) und Platzek (48.). Auf der anderen Seite fast das 2:0 für RWE. Der zur Pause eingewechselte Lawrence Ennali zog aus 20 Metern ab und knallte den Ball an den Pfosten (53.).

In einer intensiv, aber fair geführten Partie bekam Bocholt mit Anbruch der letzten halben Stunde etwas Oberwasser. Die Abwehr der Essener stand aber weiterhin gut und ließ wenig zu. Stattdessen hatte Berlinski die Vorentscheidung auf dem Fuß, verzog aber knapp am Kasten vorbei (66.).

Ausgleich kurz vor Schluss

Es ging hin und her in einer spannenden Schlussphase. Nach einem Freistoß von Grund wurde es brenzlig im Essener Strafraum, aber die Gäste konnten den Ball aus der Gefahrenzone klären (69.). Es entwickelte sich für RWE eine Zitterpartie. Bocholt warf alles in die Waagschale - und wurde tatsächlich belohnt.

In der 86. Minute knallte der eingewechselte Andre Bugla den Ball aus 15 Metern humorlos unter die Latte. Ein Traumtor zum Ausgleich, der sich nicht unbedingt angedeutet hatte, allerdings auch nicht gänzlich unverdient war. In der Nachspielzeit hatte Ennali noch die Riesen-Chance für RWE, schoss aus kurzer Distanz aber klar drüber.

So ging es am Hünting in die Verlängerung, die nach der spektakulären Schlussphase etwas ruhiger anlief. Die erste Möglichkeit hatte Isaiah Young, der sich den Ball aber zu weit vorlegte. Sebastian Wickl im Bocholter Tor war aufmerksam und zur Stelle (98.).

Allerdings waren es die Gastgeber, die in der Verlängerung den tendenziell gefährlicheren Eindruck in der Offensive machten. Beinahe hätte Mergim Fejzullahu mit einem Schuss den Hünting erneut zum Beben gebracht, aber Golz parierte stark (103.). So steuerte der Pokal-Krimi auf einen Showdown zu.


In den zweiten 15 Minuten ging es weiter hin und her, doch keine Mannschaft konnte noch den "Lucky Punsh" setzen - es ging ins Elfmeterschießen. Bocholt fing an, Fejzullahu traf souverän. Für Essen trat Kapitän Felix Bastians als erstes an - und schoss über die Latte!

Doch es war noch nicht genug Drama. Nachdem alle weiteren Schützen sicher verwandelten, hatte Windmüller hat als letzter Bocholter die Sensation vor sich auf dem Punkt liegen, doch Golz parierte. Ríos Alonso glich aus. Im Sudden Death versagten Mvibudulu die Nerven - Latte! Young trat an und schoss RWE ins Finale.

Dort wartet das Kracher-Duell mit Rot-Weiß Oberhausen. Der Regionalligist hatte sich am Wochenende mit 2:1 gegen Ratingen 04/19 durchgesetzt. Neben der Trophäe geht es dann auch um die Teilnahme am DFB-Pokal in der Saison 2023/24.

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