Thomas Eisfeld erzielte gegen die U23 von Borussia Dortmund sein erstes Saisontor. Nachdem der 30-Jährige viele Spiele verletzt passen musste und zuletzt zweimal in Serie nicht in der Startelf stand, brachte er Rot-Weiss Essen in der 51. Minute in Führung – und wie!
Eisfeld fasste sich mit einer Volley-Direktabnahme von der Sechzehnerkante ein Herz und der Ball schlug im Winkel des BVB ein. Ein Treffer der Marke "Tor des Monats" und mit Abstand das schönste Tor der Essener in dieser Spielzeit.
Björn Rother (85.) erhöhte in der Schlussphase mit einem mustergültigen Kopfball auf 2:0 und sicherte den Sieg. Etliche Minuten nach dem Abpfiff strahlte Matchwinner Eisfeld beim Gang in die Katakomben.
"Entweder der Ball geht halt zehn Meter drüber oder er geht rein. Volles Risiko! Manchmal gelingt mir das im Training. Es ist umso schöner, dass es auch im Spiel geklappt hat", freute sich der frühere Spieler des VfL Bochum über seinen Sonntagsschuss.
Nicht nur aufgrund des ersten Saisontreffers rechtfertigte Eisfeld seine Startelfnominierung. Er war sehr präsent, ballsicher, harmonierte gut an der Seite von Felix Götze und arbeitete auch konsequent in der Defensive. Der Mittelfeldspieler konnte mit seiner Leistung zufrieden sein, auch wenn er eigene Fehler erkannte:
Klar, war ich etwas unzufrieden. Das wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Wenn ich nicht vorangehe in so einem Spiel, wer dann? Ich habe die Erfahrung und muss vorangehen.
Thomas Eisfeld.
"Ich habe vor ein paar Tagen ein gutes Zitat von Edin Terzic gelesen. Er sagte, dass Spieler, die hinten dran sind, die Entscheidung des Trainers respektieren, aber nicht akzeptieren sollen. Das bringt es auf den Punkt. Klar, war ich etwas unzufrieden. Das wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Wenn ich nicht vorangehe in so einem Spiel, wer dann? Ich habe die Erfahrung und muss vorangehen. Von mir war aber auch nicht alles super. Ich hatte ein paar Ballverluste – vor allem in der zweiten Halbzeit, als ich müder wurde."
In der ausgeglichenen ersten Halbzeit hatte RWE die gefährlicheren Chancen, aber weniger Ballbesitz als die Gäste aus Dortmund. Nach dem Seitenwechsel spielten die Essener druckvoller und wurden belohnt. Ähnlich analysierte es auch Eisfeld, der noch Luft nach oben sah für die kommenden Wochen:
"Fußballerisch haben wir noch sehr viel Potenzial. Das liegt teilweise auch an unserem Platz, der sehr tief und schwierig zu bespielen ist. Wir müssen uns so entwickeln, dass wir über das Ballbesitzspiel die Partien kontrollieren und dominieren. Nach der Niederlage in Köln war natürlich Druck auf dem Kessel. Das geht auch nicht spurlos an uns vorbei. Wenn man lange nicht gewonnen hat, dann nagt das am Selbstvertrauen. Deswegen war es ein sehr wichtiger Sieg. Das tut den Spielern und der Fanseele gut."