Nur wenige Tage nach der Trennung von Trainer Andre Meyer gab es für die Mannschaft des Halleschen FC ein böses Erwachen.
Bei Dynamo Dresden erlebte der HFC ein Waterloo. Die 2000 mitgereisten Fans mussten sich Hohn- und Spott-Gesänge von den Dynamo-Anhängern anhören lassen. Warum? Weil die Hallenser in der sächsischen Hauptstand mit 1:7 verloren.
"Mir fehlen die Worte. Da gibt es nichts drumherum zu reden, es ist super bitter für uns", sagte HFC-Interimstrainer Jens Kiefer bei "Magenta Sport". Allen voran die Gegentore zum 1:6 und 1:7 - beide Treffer fielen in der Nachspielzeit - konnte Kiefer überhaupt nicht nachvollziehen. Kiefer: "Das ärgert mich fast am meisten, denn das macht den Eindruck, als hätten wir aufgegeben, was aber nicht der Fall war."
Kiefer sah den HFC ins offene Messer laufen, ein wenig ohne Sinn und Verstand. "Wir haben wie eine Jugendmannschaft gespielt - getreu dem Motto: 'Immer weiter, weiter, weiter'. Das ist zwar löblich, aber in so einer Situation absolut fehl am Platz", kritisierte der 48-Jährige.
Der Leiter der HFC-Nachwuchsabteilung ist trotz der Derby-Pleite optimistisch, was die Zukunft angeht. Kiefer bilanzierte: "Es hört sich bestimmt total blöd an, und jeder denkt, der hat einen an der Waffel. Aber es war ein mutiger Auftritt. Wir verlieren ein Spiel 1:7, das absolut nicht 1:7 war. Gefühlt ging jeder Schuss rein."
Weiter sagte er: "Mein Eindruck ist, dass viele Spieler klar im Kopf sind. Das ist positiv. Aber wenn wir es nicht schaffen, unsere individuellen Fehler und Ballverluste abzustellen und vorne aus unseren vielen Chancen – wir hatten vier bis fünf Hundertprozentige – nichts machen, dann hast du es auch nicht verdient."