Acht Spieltage, drei Punkte, kein Sieg, Tabellenschlusslicht: Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue befindet sich sportlich in großer Not. Die Zukunft von Trainer Timo Rost ist fraglich, und bei vielen Fans liegen die Nerven blank. Das zeigte die Heim-Niederlage im Westsachsen-Derby gegen den FSV Zwickau am Sonntag (0:1), bei der sich der Frust in unschönen Szenen entlud.
In der Schlussphase flog mehrfach Pyro-Technik aus dem Aue-Block auf den Rasen, die Partie musste zwischenzeitlich unterbrochen werden. "Das sind keine schönen Bilder. Ich wünsche Aue trotzdem, auch wenn es momentan nicht gut aussieht, alles Gute", meinte Zwickaus Davy Frick bei Magenta Sport.
Und nach dem Abpfiff wurde Siegtorschütze Johan Gomez beinahe Opfer eines Fan-Angriffs. Ein Auer Anhänger hatte sich Zutritt zum Platz verschafft. Er rannte auf Gomez zu, der gerade ein Interview gab. "Runter von unserer Wiese", rief der Fan, eher er im letzten Moment von Sicherheitsleuten gestoppt wurde. Auch FSV-Trainer Joe Enochs eilte herbei und versuchte, seinen Spieler zu schützen. Hintergrund: Gomez hatte seinen Treffer ausgiebig vor der Erzgebirge-Kurve bejubelt. "Macht man nicht", rüffelte Enochs bei Magenta Sport. "Ich habe ihm gesagt, dass er sich wie ein Profisportler benehmen soll."
Ein weiterer Zwischenfall ereignete sich nach Spielende auf der Tribüne. Dort wurde ein Zwickauer Profi, der nicht im Kader stand, von einem FCE-Fan attackiert und leicht verletzt. Laut Bild-Zeitung handelt es sich um Stürmer Lukas Krüger. "Die Ermittlungen zu den genauen Umständen laufen", heißt es von der Polizei. Insgesamt registrierte die Behörde eigenen Angaben zufolge bis zum Sonntagabend 36 Strafanzeigen wegen Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Beleidigungen und weiteren Delikten.