Beim SV Meppen war die Stimmung nach dem 0:3 gegen den MSV Duisburg natürlich nicht gut. Nach dem fulminanten 6:2-Sieg gegen Waldhof Mannheim mussten die Emsländer eine bittere Pille schlucken.
"Erst kassieren wir ein blödes Eigentor, dann beim 2:0 auch so ein Scheiß-Ding. Wir haben überhaupt in dem Spiel mehr reagiert als agiert. Letzte Woche waren wir griffiger, hatten den größeren Willen. Das hat gegen Duisburg gefehlt", ärgerte sich SVM-Stürmer Marvin Pourie am Mikrofon von Magenta Sport.
Die Situation war etwas verwirrend für mich. Ich habe mir gedacht: Was ist da passiert?. Ich muss doch Tore verhindern und nicht schießen. Wie der Ball ist drin?
Vincent Müller
Ja, vor allem das 2:0 für den MSV war ein kurioser Treffer. Duisburgs Torwart Vincent Müller schlug einen ruhenden Ball aus rund 80 Metern Richtung Meppener Gehäuse - und: die Kugel titschte im Meppener Strafraum auf und ging über Torwart Jonas Kersken, der zu weit aus seinem Kasten gekommen war, in die Maschen. "Kein Vorwurf an Jonas. Der Junge hat uns schon oft gerettet und gehört zu den besten Torhütern der 3. Liga. Im nächsten Spiel geht es weiter", betonte Pourie.
Während im Meppener Lager Ernüchterung herrschte, war auf Seiten der Zebras die Stimmung natürlich hervorragend. Allen voran beim 2:0-Torschützen Vincent Müller.
Der zeigte sich auch Minuten nach seinem Sensationstreffer noch perplex. Müller sagte bei Magenta Sport: "Eigentlich war das nicht der beste Ball von mir. Dass das Ding reingeht, ist irre. Ich habe zwei Minuten gebraucht, um das zu realisieren. Erst als die Jungs auf mich draufgesprungen kamen, merkte ich so langsam, was ich da gemacht habe. Aber: Tor ist Tor, nehme ich mit (lacht)."
Mein erstes Profi-Tor, zu Null gespielt und 3:0 gewonnen: Da muss ich einen ausgeben! Wir haben jetzt zwei Tage frei, da geht einiges auf der Rückfahrt (lacht).
Vincent Müller
Müller weiter: "Die Situation war etwas verwirrend für mich. Ich habe mir gedacht: Was ist da passiert?. Ich muss doch Tore verhindern und nicht schießen. Wie der Ball ist drin?" Und nun könnte Müller auch noch ein Rekord winken. Denn aktuell hält diesen, ausgerechnet, Mannschaftskollege Moritz Stoppelkamp inne. Ihm gelang es im Trikot des SC Paderborn aus 82,3 Metern einen Treffer zu erzielen. Das war am 20. September 2014 im Spiel gegen Hannover der Fall. Ob Müller aus einer noch weiteren Entfernung ins Schwarze traf? "Das weiß ich nicht. Das könnte ein knappes Ding werden", antwortete er.
Die MSV-Profis bekamen nun nach dem dritten Sieg in Folge zwei Tage frei. Auf der Rückfahrt wird Müller seinen Kollegen das ein oder andere Kaltgetränk sponsern. Der 21-jährige Schlussmann kündigte an: "Mein erstes Profi-Tor, zu Null gespielt und 3:0 gewonnen: da muss ich einen ausgeben! Wir haben jetzt zwei Tage frei, da geht einiges auf der Rückfahrt (lacht)."
Geht es nach dem Duisburger Neuzugang vom PSV Eindhoven, dann geht auch in dieser Saison "so einiges". Müller: "Es ist einiges möglich in dieser Liga. Waldhof verliert hier in Mannheim 2:6, wir gewinnen mit 3:0. Die Liga ist vollkommen irre. Wenn wir so weiter machen, dann sieht es bis zur Winterpause gut für uns aus."