Ausgangslage: Nach dem 3:2-Erfolg über Eintracht Braunschweig sollten die nächsten drei Punkte für den MSV her „Wir wollen eine Serie starten“, kündigte Pavel Dotchev nach dem jüngsten Sieg an. Vor 3.205 Zuschauern im Sportpark Höhenberg gingen die Meidericher als Favorit in die Partie. Die Kölner konnten in neun Partien erst einen Sieg feiern (3:1 über SC Freiburg II) und verloren zuletzt sogar gegen Schlusslicht TSV Havelse mit 0:1.
Ademi ersetzt Bouhaddouz: Bei seinem zweiten Startelfeinsatz der Saison musste Aziz Bouhaddouz in der vergangenen Woche nach nur 17 Minuten verletzt vom Platz. Der Stürmer wird mit einem Muskelfaserriss auf unbestimmte Zeit fehlen. Er wird von Top-Torjäger Orhan Ademi ersetzt. Es war der einzige Tausch, den Dotchev in der Startelf vornahm. Auf der Gegenseite gab es zwei Wechsel in der ersten Elf: Berzel und May ersetzten Rossmann und Sontheimer.
Köln startet mutig und belohnt sich: Viktoria-Coach Olaf Janßen hatte nach der Niederlage bei Havelse mehr Training und brutalen Gegenwind für seine Spieler angekündigt. Das zahlte sich aus. In der ersten halben Stunde waren die Gastgeber das bessere Team. Bereits nach 14 Minuten hatte Lenn Jastremski aus kurzer Distanz die Chance zum 1:0. Weinkauf machte sich groß und entschärfte. Nach 31 Minuten war dann aber auch der Duisburger Schlussmann machtlos. Eine Freistoßflanke von Marcel Risse fand den völlig freien Moritz Fritz am langen Pfosten. Der Innenverteidiger traf mit seinem Kopfball zwar nur den Pfosten, doch Simon Handle drückte den Ball zur verdienten Führung über die Linie.
Wieder ein Standard: Nur vier Minuten später hatte Jastremski die Chance zu erhöhen. Die Bayern-Leihgabe scheiterte zunächst an Weinkauf und verfehlte anschließend das Tor (35.). Die Duisburger versuchten im Anschluss mehr nach vorne, fanden allerdings keine Lücken. Kurz vor der Pause war es dann wieder ein Standard der Kölner, der das 2:0 brachte. Risse spielte die Ecke kurz auf Marseiler, der den Ball von links auf den zweiten Pfosten brachte. Dort vergaßen die Duisburger erneut Fritz, der diesmal aus kürzester Distanz selbst einnickte (44.).
Viele Wechsel, wenig Wirkung: In Halbzeit zwei erwarteten über 1000 mitgereiste MSV-Anhänger eine Reaktion der Mannschaft. Auch Dotchev war sichtlich unzufrieden und wechselte in der Pause gleich dreifach. Die Gäste versuchten nach den Umstellungen zwar zurück ins Spiel zu finden. Vor wirkliche Aufgaben stellten sie Torwart Moritz Nicolas und seine Vorderleute aber zu selten. Stattdessen hätte die Viktoria, die immer wieder Konter setzte, sogar erneut treffen können. Handle vergab 16 Meter vor dem Tor im Eins gegen Eins mit dem Torwart (58.).
MSV Duisburg: Weinkauf - Feltscher, Velkov (46. Gembalies), Steurer, Bretschneider, Bakalorz (73. Stierlin), Frey (46. Ajani), Stopplekamp, Pusch (Hettwer, 65.), Bakir (46. Ghindovean), Ademi.
Tore: 1:0 Handle (31.), 2:0 Fritz (44.), 2:1 Ajani (86.), 3:1 Philipp (90+1), 3:2 Ademi (90+3), 4:2 Philipp (90+4).
Schlussoffensive: Der MSV hatte im zweiten Durchgang zwar mehr Spielanteile, die Angriffe endeten aber in der Regel in Abstimmungsproblemen oder Ungenauigkeiten. Bezeichnend, dass eine Stoppelkamp-Flanke, die Marvin Ajani im Zentrum knapp verpasst, lange Zeit die größte Torchance blieb. Nicolas reagierte gut und verhinderte den Einschlag in die lange Ecke (73.). In der 86. Minute gelang dem MSV dann der Anschluss. Nach einem Ballverlust von Marcel Risse schalteten die Gäste schnell um. Eine flache Flanke vom eingewechselten Hettwer fand den ebenfalls frischen Ajani in der Mitte, der den Ball über die Linie stolpern konnte.
Turbulente Schlussminuten: Die Duisburger versuchten es weiter, doch es waren die Kölner, die das nächste Tor erzielten. David Philipp wurde auf der linken Seite bedient, setzte sich von seinem Gegenspieler ab und versenkte aus 15 Metern in die lange Ecke (91.). Vorbei war das Spiel allerdings noch lange nicht. Ademi verkürzte nach einer Flanke von Stoppelkamp nochmal auf 3:2 (93.). Nur eine Minute später war es dann wieder Philipp, der den Deckel endgültig drauf machte. Die Freistoßflanke von Risse nahm der Joker mit der Brust mit und schob aus kürzester Distanz ein (94.).
Ausblick: Viktoria Köln will die gute Leistung in der kommenden Woche beim SV Wehen Wiesbaden bestätigen. Der MSV Duisburg muss gegen den SV Meppen ein anderes Gesicht zeigen, wenn es am kommenden Spieltag zu drei Punkten reichen soll. Zuvor sind die Duisburger im Niederrheinpokal zu Gast bei Rheinland Hamborn aus der Kreisliga A.