Für den miserablen Auftritt im Stadion am Zoo gab es keine Entschuldigung. Kein Verantwortlicher des MSV, der sich nach der 2:6-Pleite öffentlich äußerte, versuchte sich in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Im Gegenteil: Neben Präsident Ingo Wald („Eine Schande für den MSV“) war auch Pavel Dotchev von der erschreckenden Leistung geschockt, die sein Team gegen einen Regionalligisten über weite Strecken ablieferte.
Für den Deutsch-Bulgaren, der die Zebras als dritter Trainer in dieser Saison vor dem Absturz in die Viertklassigkeit rettete, ist die derzeitige Situation alles andere als angenehm und keineswegs einfach zu meistern. „Jetzt müssen wir uns schütteln und wollen das letzte Spiel in Meppen sauber und seriös zu Ende bringen. Da sind wir gegenüber der Liga verpflichtet“, sagte der 55-Jährige mit Blick auf den letzten Drittligaspieltag bei den abstiegsbedrohten Emsländern.
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Trotz verpasstem Finale: Extra-Trainingswoche für den MSV
Viele Anhänger werden gespannt sein, wie sich ihr Team nach den beiden Klatschen im Ligaendspurt präsentieren wird. Die ständigen Hupkonzerte vor der Schauinsland-Reisen-Arena zeigten zwar, wie groß der Rückhalt der eigenen Fans ist. Eine weitere Spielzeit gegen den Abstieg darf sich der finanziell angeschlagene Klub aber kaum erlauben. Von der neuen Saison will zu diesem Zeitpunkt zwar noch niemand sprechen.
Ein kleines Umdenken findet allerdings schon in den kommenden Tagen statt, wie es Dotchev nach dem Wuppertal-Spiel verriet. „Ich muss überlegen, wie wir spielen und mit welchen Leuten. Sie müssen durchs Feuer gehen und Gas geben, damit wir uns nicht noch mal blamieren.“ In Aktionismus will man beim MSV nicht verfallen. „Das wäre falsch“, stellte Dotchev klar, der dennoch einige Konsequenzen für seine Spieler ankündigte, bevor es schon am Freitag Richtung Meppen geht.
Auch wenn seine Mannschaft nicht im Niederrheinpokal-Finale in eineinhalb Wochen dabei sein wird, lässt der Trainer seine Spieler definitiv bis zum 29. Mai weitertrainieren. Statt nach dem letzten Drittligaspieltag in den Urlaub zu fahren, stehen also noch einige Extra-Einheiten als Strafe an der Westender Straße an.