Mit Rapid Wien feierte Guido Burgstaller am letzten Februar-Wochenende einen 3:0-Sieg im Derby gegen den Lokalrivalen Austria. Überschattet wurde der Erfolg von Vorfällen nach Spielende, in die der frühere Stürmer des FC Schalke 04 verwickelt war. Gemeinsam mit Teamkollegen stimmte Burgstaller homophobe Gesänge an.
Für die Entgleisungen wurde der 34 Jahre alte Kapitän der Österreicher nun bestraft. Der Senat der Österreichischen Bundesliga sperrte Burgstaller für sechs Pflichtspiele. Drei Partien davon sind auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Darüber hinaus muss Burgstaller an Workshops zum Thema Diskriminierung teilnehmen. Ebenso müssen die Rapid-Profis Marco Grüll, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann und Niklas Hedl Sperren hinnehmen und Workshops besuchen.
Überdies ziehen die Ereignisse Konsequenzen für Verantwortliche und Mitglieder des Staffs nach sich: Steffen Hofmann, Geschäftsführer des Hauptstadtklubs, wurde wegen Ehrverletzung für einen Monat vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Er hatte Austria nach Spielende als "Arschlöcher" bezeichnet. Co-Trainer Stefan Kulovits, der sich an den homophoben Gesängen beteiligt, wurde für zwei Monate verbannt.
"Die Österreichische Fußball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art. Die Vorbildwirkung von Fußballern, Betreuern und Funktionären geht über das Geschehen am grünen Rasen hinaus", begründet der Senat die Urteile.
Die Videos, durch die die Schmähungen publik wurden, stünden in keinerlei Einklang mit den Werten, "für die der Fußball insgesamt und die Österreichische Fußball-Bundesliga im Speziellen stehen", heißt es weiter. Bei der Strafzumessung habe man berücksichtigt, dass Verein und Spieler glaubhaft dargelegt hätten, "dass ihnen die Vorkommnisse sehr leid tun".
Wir tragen die volle Verantwortung für das Geschehene und bereuen diese Aktion zutiefst
Guido Burgstaller
Rapid bezeichnete die Urteile in einer Mitteilung als "äußerst hart" und kündigte eine Stellungnahme für den Dienstag an. Burgstaller hatte sich vor einigen Tagen bereits bei Instagram zu Wort gemeldet und sich entschuldigt.
"Wir tragen die volle Verantwortung für das Geschehene und bereuen diese Aktion zutiefst. Wir alle distanzieren uns von jeglicher Art der Diskriminierung und Homophobie und werden dieses Thema intern im Verein und der Mannschaft aufarbeiten und dahingehend auch weitere Maßnahmen setzen", schrieb der Ex-Schalker, der mit einem Tor und einer Vorlag maßgeblich zum Derbysieg beigetragen hatte.