Es lief die 81. Spielminute in der Veltins-Arena. Keke Topp und Lino Tempelmann standen in der Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden (1:0) an der Seitenlinie zur Einwechslung bereit. Genau in dem Moment verletzte sich Cedric Brunner bei einer Abwehraktion im Strafraum des FC Schalke 04.
Der Schweizer Rechtsverteidiger konnte nicht weiterspielen. Also reagierte S04-Trainer Karel Geraerts umgehend und beorderte den sich neben dem Tor warmmachenden Henning Matriciani ebenfalls umgehend zur Trainerbank. Der zog sich in Windeseile sein Trikot über und übernahm den Platz von Brunner auf der rechten Seite vor der Dreierabwehrkette.
Anschließend lieferte Matriciani das wohl beste Spiel bisher in dieser Saison ab. In den verbliebenen fünfzehn Minuten Spielzeit half er zweimal mit starken Szenen mit, den knappen Vorsprung der Königsblauen ins Ziel zu retten.
Nach seiner Monstergrätsche in der 87. Minute kam sogar Schalkes Torwart Marius Müller 25 Meter aus seinem Tor gelaufen und bedankte sich bei Matriciani. Fast noch wichtiger war aber seine Aktion in der vorletzten Spielminute der regulären Spielzeit, als er zunächst in höchster Not einen Schuss von Lee blockte und dann den Ball aus der Gefahrenzone drosch. Dafür gab es anschließend ein Lob vom Trainer.
Natürlich sind das immer geile Gefühle. Dafür spielt man Fußball. Einfach der Mannschaft zu helfen, das tut einem gut.
Henning Matriciani
Aber wie wichtig war der Sieg am Ende für Schalke? "Sehr wichtig. Wir müssen punkten. Wir stehen unten drin, das ist klar. Da heißt es erstmal zu kämpfen. Das haben wir gezeigt und dem Druck wieder Stand gehalten", erklärte Matriciani nach dem Spiel gegenüber dieser Redaktion.
Ob er mitbekommen hat, dass die Arena ihren Fußballgott anschließend frenetisch gefeiert hat? "Natürlich sind das immer geile Gefühle. Dafür spielt man Fußball. Einfach der Mannschaft zu helfen, das tut einem gut."
Und wie sieht er seine Situation im Team? "Man muss immer bereit sein, auch auf Abruf", sagte Matriciani. "Wir sind eigentlich eine gute Truppe. Da kann jeder helfen. Ich bin auf jeden Fall mit dabei. Und das ist auch gut so."