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25 Jahre Eurofighter - Olaf Thon erinnert sich

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Schalke: 25 Jahre Eurofighter - Olaf Thon erinnert sich
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Vor 25 Jahren gewann Schalke 04 den Uefa-Pokal. Eurofighter-Kapitän Olaf Thon blickt zurück. Das Interview zum großen Triumph.

Das große Klassentreffen hat bereits stattgefunden. Am Rande des Zweitligaspiels zwischen Schalke 04 und dem FC St. Pauli vor zwei Wochen trafen sich die Eurofighter – Schalkes Klubhelden, die 1997 den Uefa-Pokal gewannen. Sie schwelgten in Erinnerungen, feierten mit den Profis den Aufstieg bis in die Nacht hinein. Nur einer fehlte: Olaf Thon (56), der Kapitän. Er blieb zu Hause – Corona. Nun, genau 25 Jahre nach dem Elfmeter-Krimi gegen Inter Mailand in San Siro, als auch er verwandelte, erinnert sich Olaf Thon zurück.

Olaf Thon, auch 25 Jahre danach gehört das Eurofighter-Lied „Wir schlugen Roda, wir schlugen Trabzon...“ zu jedem Schalke-Spiel dazu. Sorgt das bei Ihnen noch für Gänsehaut?

Ich werde immer gerne daran erinnert. Überall, wo ich bin, wird über die Eurofighter gesprochen. Beim 50-jährigen Jubiläum wäre es mir aber am liebsten, wenn wir über ein paar Titel, die wir in der Zwischenzeit geholt haben, reden könnten.

Hätten Sie 1997 vermutet, welchen Platz dieser Triumph in der Vereinsgeschichte einnehmen würde?

Nein, denn wir hätten ja nicht gedacht, dass danach nur noch drei DFB-Pokal-Siege und die Vier-Minuten-Meisterschaft kamen, aber sonst nichts mehr. Wir haben in Mailand gedacht: Das geht jetzt erst einmal so weiter. (lacht)

Die Fans konnten das nicht verstehen, haben uns beschimpft. Das hat uns richtig zusammengeschweißt, zu einem Team gemacht. Auch deshalb sind wir die Eurofighter geworden.

Olaf Thon über die Berger-Entlassung

Sie haben das Klassentreffen bewusst auf den 7. Mai, den Jahrestag des Hinspiels gegen Inter, gelegt. Warum?

Wir wollten mit unseren Fans am Rande eines Heimspiels feiern, haben das mit Aufsichtsrat und Vorstand so abgesprochen. Die Eurofighter sind ohne Fans nur die Hälfte wert – also nur noch Fighter, keine Eurofighter. (lacht)

Die Eurofighter-Saison 1996/97 begann gar nicht harmonisch. Gegner in der ersten Runde war Roda Kerkrade – da war Jörg Berger noch S04-Trainer und Huub Stevens bei Roda.

Unser Manager Rudi Assauer hat – mit Unterstützung einiger Spieler – gespürt: Berger und die Mannschaft, das passt nicht mehr. Berger hatte keine Kraft mehr, gegen große Persönlichkeiten wie Jens Lehmann oder Marc Wilmots anzukommen, und wurde entlassen. Die Fans konnten das nicht verstehen, haben uns beschimpft. Das hat uns richtig zusammengeschweißt, zu einem Team gemacht. Auch deshalb sind wir die Eurofighter geworden.

Warum hat es zwischen Stevens und der Mannschaft direkt gefunkt?

Spielerisch, taktisch haben wir wenig verändert. Wir haben direkt nach drei, vier Tagen erkannt: Das ist einer, der von der Disziplin besessen ist, uns aber auch mal gewähren lässt. Ein Beispiel: Wir hatten damals das Ritual, dass Geburtstage nach dem Training im Parkstadion mit Alkohol gefeiert wurden. Als Huub drei, vier Tage da war, gab es einen Geburtstag. Er hat ein Glas mitgetrunken und ist dann gegangen. Trotz aller Härte waren wir bis zum Ende meiner Karriere 2002 eine homogene Einheit.

Auf dem Weg ins Finale hatte der aktuelle Aufstiegstrainer Mike Büskens seinen großen Moment – im Achtelfinale im Schnee beim FC Brügge.

Unmittelbar zuvor gab es einen Elfmeter. Ich trat an, hatte aber keinen Stand, der Torwart konnte den Ball zur Ecke lenken. Ich habe dann den Eckball getreten, der wurde abgewehrt und fiel Mike Büskens vor die Füße, er nahm ihn als Dropkick: Tor. So einen Ball trifft man nur einmal im Leben, Mike in Brügge. Es waren eigentlich irreguläre Bedingungen – aber deshalb waren wir die Eurofighter. Uns konnte nichts aufhalten – kein Schnee und auch nicht, dass zwischendurch beide Stürmer ausgefallen sind. Wir haben uns darauf konzentriert, dass hinten die Null stehen muss – wir hatten Jens Lehmann, Thomas Linke, Johan de Kock, Yves Eigenrauch, Jiri Nemec. Wie sollte da jemals der Ball im Netz der Schalker unterkommen? In Heimspielen haben wir kein Gegentor kassiert.

Was Schalkes Geschichte angeht, muss man Ernst Kuzorra und Rudi Assauer nach ganz oben stellen. Alle anderen kommen darunter.

Olaf Thon

Mike Büskens hat in der Endphase der Zweitliga-Saison immer gesagt: Das war fast wie in Mailand. Wie war es, 1997 das legendäre San-Siro-Stadion ganz in Königsblau zu sehen?

Phänomenal. Jeder hat Highlights in seiner Karriere, die er an einer Hand abzählen kann – bei mir zum Beispiel das 6:6 gegen Bayern 1984 und die Weltmeisterschaft 1990, aber natürlich auch Mailand 1997. Dass wir uns nach dem Tor zum 0:1 zusammengerissen und dem Gegner im Elfmeterschießen keine Chance gelassen haben wie Eintracht Frankfurt nun den Glasgow Rangers, zeigt, welche Typen wir in unseren Reihen und wie viel Selbstvertrauen wir hatten.

Sie haben den inzwischen verstorbenen Rudi Assauer oft angesprochen. Nach ihm ist inzwischen der Platz vor der Arena benannt.

Was Schalkes Geschichte angeht, muss man Ernst Kuzorra und Rudi Assauer nach ganz oben stellen. Alle anderen kommen darunter.

Was hat der Triumph der Eurofighter denn ermöglicht?

Die Arena war schon in Planung, der Erfolg hat Rudi Assauer aber in die Lage versetzt, mit den Banken besser zu verhandeln. Und Schalke ist international salonfähig geworden – der Klub, bei dem man sich vorher auf Mitgliederversammlungen geschlagen hat.

25 Jahre nach Schalke hat Frankfurt die Europa League gewonnen. Wie haben Sie das Finale verfolgt?

Ich habe mitgefiebert. Die Zeit war reif, dass fast genau 25 Jahre später eine Mannschaft wie Phönix aus der Asche kommt und uns ablöst. Beim Elfmeterschießen habe ich mich diesmal aber weggeduckt.

Schalke ist nach nur einem Jahr in die Bundesliga zurückgekehrt, von internationalem Geschäft ist erst einmal nicht die Rede. Tut die Bescheidenheit Schalke gut?

Das Ziel ist klar: Ball flachhalten, den Klassenerhalt anpeilen.

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