Der FC Schalke 04 und die Torwartposition - in den vergangenen Jahren nicht immer eine Liebesbeziehung. Schwankende Leistungen und fehlende Kontinuität prägten zuletzt stets das Bild zwischen den königsblauen Pfosten - egal, ob bei Alexander Nübel, Markus Schubert, Ralf Fährmann oder [article=527282]Frederik Rönnow, den es nun zu Union Berlin zieht.[/article] Nach dem Trainingslager in Mittersill zeichnete sich ab, dass S04 mit Fährmann und Torwart-Oldie Michael Langer fest plant, während Schubert das Nachsehen hatte und daraufhin zu Vitesse Arnhem wechselte.
Eigentlich eine runde Sache, wäre da nicht die Corona-Infektion Fährmanns dazwischengekommen. [article=527223]Der 32-Jährige hatte sich am Dienstag damit einverstanden erklärt[/article], seinen Namen in Verbindung mit den Corona-Fällen auf Schalke zu veröffentlichen. Bis zum Mittwochvormittag stand Schalke vor dem Zweitligaauftakt am Freitag, 20.30 Uhr, nur mit einem Torwart da - das hat sich nun aber geändert. Denn die Schalker gaben am Mittwochmittag die Verpflichtung von Martin Fraisl bekannt. Der 28-jährige Österreicher hat bei den Königsblauen einen Einjahresvertrag unterschrieben.
„Aufgrund der Geschehnisse der vergangenen Tage hatten wir akuten Handlungsbedarf auf der Torhüterposition“, erklärt Sportdirektor Rouven Schröder. „Martin Fraisl war extrem motiviert und angetan, als wir mit ihm über ein Engagement bei Schalke 04 gesprochen haben. In der abgelaufenen Saison hat er nach seinem Wechsel zu Den Haag eine sehr gute Halbsaison in der Eredivisie gespielt. Wir sind überzeugt davon, dass er ein starker und ehrgeiziger Herausforderer für Michael und Ralf sein wird.“
Fraisl zuletzt vereinslos
[article=527285]Ähnlich wie Dominick Drexler, dessen Unterschrift S04 bereits am Mittwochvormittag verkündete,[/article] ist Fraisl in der 2. Bundesliga kein Unbekannter. Von Juli 2019 bis Januar dieses Jahres stand der 1,88-Meter-große Keeper beim SV Sandhausen, auf den Schalke in der neuen Saison auch treffen wird, unter Vertrag. Für den SVS absolvierte er 45 Spiele im Unterhaus, wobei er siebenmal zu Null spielte. Er wechselte dann am Jahresanfang zu ADO Den Haag, das zum Saisonende aus der Eredivisie, der ersten niederländischen Liga, abstieg. Seit dem 1. Juli ist er allerdings vertragslos - nun hat er offenbar einen neuen Arbeitgeber gefunden.
Ausgebildet wurde Fraisl bei der Sportunion Wolfsbach und dem USC Seitenstetten in der Heimat, bevor es über einige weitere österreichische Klubs zum rumänischen Erstligisten FC Botosani ging. 2019 folgte dann der Sprung nach Deutschland in die 2. Liga, in der er nun wieder zu Hause sein wird.