Christoph Salzmann sitzt auf der Tribüne im Bochumer Ruhrstadion und beobachtet das erste Training des VfL Bochum in der Saison 2018/2019. Auf seinem Schoß sitzt Tochter Sophie Paula. Beide tragen ein rotes VfL-Trikot: „Sie ist Mitglied seit dem ersten Tag ihrer Geburt. Ohne VfL geht einfach nicht. Das ist die Konstante in meinem Leben und ich freue mich, dass meine Tochter auch Gefallen daran gefunden hat. Das Trikot ist ihr zu groß, aber sie trägt es, ohne zu murren.“
Der neuen Saison in der zweiten Liga blickt Salzmann gespannt entgegen: „Ich vertraue Herrn Dutt, dass er aus der Mannschaft alles rausholt und dann schauen wir einfach mal. Ich warte erst einmal ab.“ Diese Aussage ist ein Spiegelbild für das Verhalten der 300 Zuschauer beim Trainingsstart: Als die Spieler des VfL Bochum den Platz betreten, gibt es keinen Applaus. Christian Welk (44) hat das überrascht: „Ich hatte auch erwartet, dass geklatscht wird. Es war sehr ruhig und alles so ein bisschen verhalten. Das wird aber noch.“
Der 44-Jährige hofft auf eine stabile Saison: „Ich wünsche mir, dass alles ruhig bleibt. Bis jetzt wirkt alles richtig gut, die Hoffnung ist da. An den Aufstieg glaube ich nicht, aber vielleicht kann man eine schlagkräftige Truppe aufstellen.“ Klaus G. (66) ist da schon etas euphorischer: „Ich denke, wir werden am Ende so zwischen Platz eins und fünf landen. Der Aufstieg ist schwierig, aber wenn das Umfeld ruhig bleibt, dann könnte etwas gehen.“
Der Grundtenor aber bei allen Fans: Stabilität muss her. Das sieht auch Julia Höfer (43) so: „Ich habe mich richtig gefreut, dass es wieder losgeht. Ich bin eingefleischter VfL-Fan und hoffe, dass die Saison jetzt besser wird. Die Mannschaft ist zusammengeblieben, das ist gut. Ich war erst skeptisch, als Robin Dutt gekommen ist. Jetzt bin ich positiv überrascht, dass er die Mannschaft sehr gut stabilisiert hat. Er erreicht die Mannschaft, die Spieler nehmen ihn ernst.“