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Verständnis und Kritik von Niersbach

Dresden: Lob, Tadel und Verständnis bei Jubiläumsfeier
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DFB-Präsident Wolfgang Niersbach kann den Kampf von Dynamo Dresden gegen den Ausschluss aus dem DFB-Pokal für die kommende Saison nachvollziehen.

"Es ist absolut in Ordnung, es ist absolut ihr gutes Recht", sagte Niersbach bei der Jubiläumsfeier der Klubs zum 60. Geburtstag am Sonntag. Dynamo hatte in der vergangenen Woche angekündigt, vor das Ständige Schiedsgericht zu ziehen, um gegen das Urteil des Bundesgerichts des DFB vorzugehen, das Anfang März eine Entscheidung des DFB-Sportgerichtes zum Ausschluss bestätigt hatte.

"Es ist keine Verbandsinstanz mehr, aber es ist eine anerkannte Instanz. Es wird nach streng juristischen Aspekten beurteilt, ob dieses harte Urteil so gerechtfertigt ist", sagte Niersbach: "Der eine oder andere mag nach dem bisherigen Urteil den Kopf schütteln, das kann ich nachvollziehen. Auf der anderen Seite gibt es zu dieser Sportgerichtsbarkeit keine Alternative."

Kein Platz für alte Ost-West-Rivalitäten

Niersbach lobte den achtmaligen DDR-Meister derweil für die Arbeit im Kampf gegen Gewalt und Rassismus, äußerte sich aber auch kritisch: "Zum Geburtstag sagt man sich normalerweise immer nur Gutes, aber auch wir beim DFB sind natürlich nicht glücklich über die Situation. Wir können die Sorgen und Nöte aber nachvollziehen, wir hatten bei den Auswärtsspielen unserer Nationalmannschaft in der Vergangenheit schon große Probleme." Nun könne man nur gemeinsam um eine Verbesserung der Situation kämpfen. Jedenfalls würde "die aktuelle Problematik nicht dazu taugen, um alte Ost-West-Rivalitäten aufleben zu lassen".

Dynamo Dresden, der mitgliederstärkste Verein in Ostdeutschland, feierte am vergangenen Freitag seinen 60. Geburtstag und lud am Sonntag zu einem festlichen Matinée in die sächsische Landeshauptstadt ein. Zu den Gästen im deutschen Hygienemuseum gehörten neben Niersbach und DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig auch Klub-Idole wie Hans-Jürgen "Dixie" Dörner.

Die Gewalt ist keine Sache des Fußballs allein

Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) wehrte sich bei ihrer Rede im Rahmen der Veranstaltung gegen eine generelle Vorverurteilung der Fans. Die Zahl der gewaltbereiten Anhänger, die immer wieder für negative Schlagzeilen sorgen, sei gering, würde dem Image des achtmaligen DDR-Meisters aber nachhaltig schaden. "Ich bin froh, dass sich Tausende wirkliche Fans auf friedliche Weise gegen diese Leute stellen."

Zudem betonte die Politikerin, dass die Klubs alleine massive Probleme mit Fans nicht in den Griff bekommen könnten. "Gewalt, Randale und Rassismus sind weder eine Sache nur des Fußballs allein, noch können sie nur von Fußballvereinen bekämpft werden", sagte Orosz: "Das muss gemeinsam geschehen. Einige 'Fans' sind einfach nicht davon abzuhalten, ihre Gewaltgelüste abzuschalten." Die Stadt werde den Klub finanziell weiterhin unterstützen.

"Erlebnissüchtige Gewalttouristen"

"Es gibt leider immer noch einige erlebnissüchtige Gewalttouristen, das ist traurig. Das kann ich, und das dürfen wir gemeinsam, nicht akzeptieren", sagte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU): "Fußballspielen muss Spaß machen und es muss unproblematisch sein, in die Stadien zu gehen. Es gibt im Verein in Dresden eine ganz klare Distanzierung von der Gewalt, dafür bedanken wir uns."

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