"Sie können davon ausgehen, das Ermittlungen aufgenommen werden", sagte der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner dem SID: "Dies wird zeitnah geschehen." Am vergangen Freitag hatten Dynamo-Hooligans auf dem Messeplatz randaliert und unter anderem auch Polizisten angegriffen. Ein Bus-Insasse erlitt Schnittwunden durch herumfliegende Splitter, eine Frau einen Schock. Die Polizei bezifferte den Sachschaden auf 70.000 Euro.
Bereits im Stadion hatte die Polizei vor dem Anpfiff mehrfach einschreiten müssen, als eine Gruppe Dresdener den Nachbarblock stürmen wollte. Unmittelbar vor Spielbeginn und während der zweiten Halbzeit zündeten Dynamo-Anhänger zudem Pyrotechnik.
"Ich schäme mich"
Der Verein distanzierte sich deutlich von dem Verhalten. "Wir wollten auf dem Platz Zeichen von Stärke setzen. Doch schon vor Anpfiff haben sich halbstarke Wirrköpfe mit einer Pyroshow und anderen Gewalttaten als Angstbeißer auf dem Betzenberg geoutet. Wie soll da unsere Mannschaft mutig auftreten?", sagte Dynamos Geschäftsführer Christian Müller dem SID: "Diese Typen machen den Fußball und das Ansehen unseres Vereins kaputt. Wir werden in Zusammenarbeit mit der Lauterer Polizei und den Sicherheitskräften alles tun, die Gewalttäter zu ermitteln und mit aller Härte zu bestrafen. Als Verantwortlicher schäme ich mich für den Auftritt einiger Leute im Gästeblock."
Dynamo Dresden steht ohnehin wegen seiner Anhänger derzeit stark unter Druck. Im Dezember hatte das Sportgericht DFB den Zweitligisten wegen "fortgesetzten unsportlichen Verhaltens" seiner Anhänger für den kommenden Pokalwettbewerb gesperrt. Die Berufung der Dresdner gegen den Pokalausschluss wurde noch nicht verhandelt.