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MSV: Appell an die Fans
"An Dynamo ein Beispiel nehmen"

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MSV: Dietz appelliert an die Fans
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Der Fluch ist besiegt. Erstmals seit anderthalb Jahren haben die Duisburger Zebras den Auftakt nicht versaut und können beruhigt in die letzten Wochen starten.

In der Hinserie der aktuellen Saison sowie der Rückrunde des Vorjahrs kassierten sie zu Beginn jeweils fünf Pleiten in Folge, in der Hinrunde der letzten Saison mussten sie bis zum dritten Spieltag warten, ehe Punkte auf das Konto kamen.

Doch diese grauenhafte Bilanz ist dank des torlosen Remis beim Kellerkonkurrenten in Dresden nun Makulatur. „Wir sind endlich mal wieder vernünftig gestartet“, freut sich Bernard „Ennatz“ Dietz über den Zähler wie auch die Tatsache, Dynamo auf Abstand gehalten zu haben. „Wenn wir jetzt am Samstag gegen 1860 München nachlegen würden, wäre alles perfekt.“

„Dresden steht das Wasser bis zum Hals"

Doch diese Herausforderung ist gigantisch groß, schließlich sind ausgerechnet die beiden wichtigsten Akteure, Branimir Bajic und Goran Sukalo, gegen die „Löwen“ gelbgesperrt. „Die Mannschaft ist mittlerweile aber so gefestigt, dass sie die Ausfälle verpackt“, setzt Dietz Hoffnungen in die Rückkehr von Sören Brandy, der seine Strafe abgebrummt hat, sowie die beiden Neuzugänge Andreas Ibertsberger und Sascha Dum.

Das Kultzebra nimmt aber nicht nur das Team in die Pflicht. Der Europameister von 1980 appelliert vor allem an die Fans: „Dresden steht das Wasser bis zum Hals, die sind fünf Punkte hinter, trotzdem kommen mehr als 20.000 Zuschauer. Daran sollten sich unsere Anhänger ein Beispiel nehmen.“

Die Zuschauer des MSV seien zwar frenetisch, friedlich und fantastisch, doch es „sind zu wenig“, macht Dietz deutlich: „Wir haben das Schlimmste zwar abgewendet, aber uns geht es noch nicht gut. Wir müssen die Zukunft aufbauen, damit wir irgendwann auch mal wieder an der großen Tür anklopfen können. 10.000 Besucher bringen da nicht viel. Die Sponsoren wollen ein volles Haus sehen.“

Und die Fans einen erfolgreichen MSV. Sportlich hat das in den letzten Spielen geklappt, aber wie sieht es wirtschaftlich aus? Das jahrelange Theater in der Führungsetage hat etliche Zuschauer vergrault. „Aber das wird sich erledigen“, ist sich Dietz sicher. „Einzelpersonen interessieren nicht und das wissen auch alle Beteiligten. Die Bereitschaft, einen Weg für den Verein zu finden, ist vorhanden.“

Sachlichkeit statt hitziger Emotionen

Gemeint sind damit die Konsolidierung sowie die Satzungsänderung. Eigentlich sollte es bereits im Januar eine Informationsveranstaltung für die Mitglieder geben, auf der die Grundzüge der neuen Satzung erklärt werden. Jetzt, einen Monat später, ist aber immer noch nichts geschehen, kein Termin gefunden. Dietz klärt auf: „So eine Geschichte muss gut vorbereitet sein. Wir brauchen klare Strukturen. Eine Infoveranstaltung bringt nichts, wenn alles nur halbfertig ist. Außerdem ist das Zeitfenster doch egal. Die Hauptsache ist eine Einigung, die uns weiterbringt.“

Am Montagabend tagt erneut der Aufsichtsrat. Vielleicht wird danach ein Termin bekannt gegeben. Fest steht bis dahin nur, dass die zuletzt hitzigen Emotionen endlich einer Sachlichkeit gewichen sind. Sollten alle Gremien wirklich an einem Strang ziehen, wäre nach fast drei Jahren Streiterei im Verein dann auch dieser Fluch besiegt.

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