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VfL: Coach Neitzel
Eine Reise in die Vergangenheit

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VfL: Eine Reise in die Vergangenheit
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Wenn Bochums Coach Karsten Neitzel am Freitagmorgen den Mannschaftsbus in Richtung Dresden besteigt, dann ist es für ihn eine Reise in die Vergangenheit.

Am 17. Dezember 1967 kam der Cheftrainer des VfL im Dresdner Krankenhaus Johann-Georgienstadt zur Welt. Schon oft in den letzten Jahren hat sich sein beruflicher Weg mit seiner alten Heimat gekreuzt. Doch am Samstag sitzt er erstmals als Verantwortlicher Coach in Dresden auf der Trainerbank.

Dynamo Dresden ist für den Bochumer Trainer natürlich nicht irgendein Klub, sondern „sein Verein“. „In Dresden gibt es für Dynamo eine unfassbare Begeisterung, der ich als Kind auch erlegen bin, und deshalb war es bis 1989 auch mein Verein.“ Acht Jahre lang, vom jüngeren B-Jugend-Jahrgang bis hin zu den Senioren, hat er das gelbe Trikot getragen und unter Ede Geyer und Klaus Sammer trainiert.


Der Defensivallrounder sammelte schon in Jugendjahren große sportliche Erfolge, wurde 1986 als Kapitän der U19-Mannschaft der DDR gegen Italien Europameister, ein Jahr später in Santiago de Chile WM-Dritter mit einem Sieg im Elfmeterschießen gegen die Gastgeber. Damals gehörten der Ex-VfLer Torsten Kracht und Dariusz Wosz zu seinen Teamkollegen. Später, 1989, ging es über Halle zu den Stuttgarter Kickers, wo er Rolf Schafstall bei seiner ersten Weststation als Trainer hatte. Neitzel: „Danach bin ich viel rumgekommen, doch im Herzen bin ich immer noch Dresdner.“

Wen wundert es, denn privat ist er noch eng mit seiner Geburtsstadt verbunden. Mutter Brigitte und Bruder Jens leben dort. „Sicherheitshalber habe ich zehn Tickets für Verwandte und Freunde besorgt“, erzählt der Coach. Sie werden hin- und hergerissen sein, ob sie Dynamo oder dem VfL am Samstag die Daumen drücken. Schließlich steht beim Duell des 14. gegen den 16. ein echter Existenzkampf in der zweiten Liga an.

Neitzel jedoch – bei aller Liebe zu seiner Heimat – hat sportlich nur ein Ziel. „Wir wollen vor der Winterpause noch ein Zeichen setzen und gewinnen.“ Professionalität wird beim Coach groß geschrieben und deshalb antwortete er am Mittwochmittag auf die Frage eines Bochumer Journalisten, ob er nach dem Spiel noch einen Tag bei seiner Mutter bleiben würde mit Kopfschütteln: „Also so eine Frage... Egal, ob wir gewinnen oder verlieren, ich fahre selbstverständlich mit meinem Team nach Spielende nach Hause. Denn am Sonntagmorgen ist Training und es beginnt die Vorbereitung.“ Trotz aller Aufstellungssorgen will der Coach in seiner alten Heimat als Spielverderber auftreten.

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