Frankfurts Trainer Armin Veh schoss Giftpfeile nach Düsseldorf, bezeichnete die Fortunen sinngemäß als „Schauspieltruppe“, die sich Elfmeter erschummle.
Während sich Trainer Norbert Meier an seine Profiduelle als Bremer gegen Bayern München erinnert fühlt, vor denen es regelmäßig verbale Scharmützel gab, bleibt auch Vehs Haupt-Angriffsziel Sascha Rösler gelassen. Das gehe zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, sagt der mit elf Treffern bisher beste Saison-Torschütze der Fortuna. „Ich bin jetzt 34 Jahre alt, werde in den vielleicht ein bis zwei kommenden Jahren meine Spielweise nicht mehr ändern.“
Wolf Werner platzt der Kragen
Eigentlich hatten die Fortunen vor dem Spitzenspiel die Ruhe bewahren wollen. Doch dann platzte Fortuna-Manager Wolf Werner der Kragen: „Das ist eine völlig übertriebene Diskussion und eine äußerst fragwürdige Vorgehensweise.“ Zumindest brauche er das vor der Mannschaft nicht mehr zu thematisieren, um sie extra zu motivieren. Veh habe mit seinen Aussagen „unnötig Zündstoff“ reingebracht, gerade „bei der brisanten Fanszene in Frankfurt“ sorge das für eine sehr kritische Situation. „Empörung“ mache sich rund um die Düsseldorfer Fortuna breit, so Werner.
Das Säbelrasseln des Armin Veh hatte also Erfolg: Wenn der Erste den Zweiten zum direkten Duell empfängt, steckt noch mehr Zündstoff drin als bei einem Zähler Vorsprung für die Fortuna ohnehin schon. Was nicht nur auf dem Feld, sondern auch auf den Rängen in unerfreuliche Aktionen münden könnte. Denn rund 40.000 Karten sind bereits verkauft, aus Frankfurt werden einige Tausend Fans erwartet – in der Vergangenheit war ein Teil der Eintracht-Anhänger durch bedenkliche Aggressionsbereitschaft aufgefallen.
"Vermutlich geht es noch hitziger zu"
Aber auch auf dem Platz können Vehs Äußerungen und der Düsseldorfer Konter Auswirkungen haben. „Vermutlich geht es insgesamt noch hitziger zu“, sagt Stürmer Thomas Bröker. Im jüngsten Spiel beim FC Ingolstadt (1:1) habe der Gegner bereits Jagd auf Rösler gemacht, hat Werner festgestellt: „Das sind alles Auswirkungen, die auf unfaire Aussagen von Verantwortlichen anderer Mannschaften erfolgen. Und die Schiris lassen sich inzwischen durch das ganze Gerede beeinflussen.“ Der Düsseldorfer Konter ist also gesetzt, der „Zoff-Gipfel“ noch vor dem eigentlichen sportlichen Geschehen längst im Gange.