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2. Liga: Etats
Krösus Frankfurt, Schlusslicht Dresden

2. Liga: Etat-Krösus Frankfurt, Schlusslicht Dresden
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Eintracht Frankfurt zahlt fünfmal soviel wie Dynamo Dresden. Der Blick auf die Etats der 18 Zweitligisten offenbart deutliche Klassenunterschiede.

Dass Cristiano Ronaldo irgendwann den Weg zu Dynamo Dresden finden könnte, ist relativ ausgeschlossen. Schon allein aus finanziellen Gründen: 4,1 Millionen Euro beträgt der Jahresetat des Aufsteigers in der 2. Fußball-Bundesliga. Gerade genug, um Reals Weltstars für vier Monate auf gewohntem Niveau zu entlohnen. Der Traditionsklub aus Sachsen hingegen muss damit nicht nur den kompletten Spielerkader, sondern auch Trainer- und Betreuerstab ein Jahr lang bezahlen.

Weniger als Dynamo steht keinem Zweitligisten in der Saison 2011/12 zur Verfügung, und angesichts der Kassenknappheit herrscht bei Dynamos Sportchef Steffen Menze vor dem Saisonstart am Freitag bei Energie Cottbus schierer Frust: "Damit kann man die Klasse wohl kaum halten", sagte Menze dem kicker.

Der Blick auf die Etats der 18 Klubs im Unterhaus offenbart gewaltige Unterschiede. So kann Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt als Krösus mit rund 19 Millionen Euro knapp das Fünffache der Dresdener in seinen Spielerkader pumpen. Luxuriöse Zustände bieten sich Sportdirektor Bruno Hübner deswegen noch lange nicht.

Während die finanziellen Mittel um rund neun Millionen unter denen des Vorjahrs liegen, drängt der neue Trainer Armin Veh auf weitere Neuzugänge, um die 2. Bundesliga schnellstmöglich wieder in Richtung Oberhaus zu verlassen. Hübner muss also frisches Geld auftreiben: Ein Verkauf von Verteidiger Marco Russ nach Wolfsburg soll drei Millionen einbringen. Die gleiche Summe an Gehalt könnte die Eintracht sparen, sollte der Kleinkrieg mit dem aussortierten Angreifer Ioannis Amanatidis die ersehnte Vertragsauflösung bringen.

Bescheidener als noch in Liga eins plant auch der FC St. Pauli. Hatte sich der Etat für den Gesamtverein nach dem Aufstieg 2010 noch von 17 auf knapp 40 Millionen verdoppelt, geht es nun auf 24 hinab. Wie viel davon in den Zweitliga-Kader wandert, lassen die Hamburger offen. Es dürfte aber ein gutes Stück unter dem Frankfurter Spielergehältern liegen.

DFB-Pokalfinalist MSV Duisburg vermeldet derweil nur die Kosten für die Zweitliga-Profis, nicht für den gesamten Lizenzspielerbereich. Sieben Millionen Euro stehen demnach zur Verfügung. Zu den Großverdienern dürften dabei die Angreifer Emil Jula und Jiayi Shao gehören. Bei beiden weigerte sich der bisherige Arbeitgeber Energie Cottbus, die neuen Gehaltsforderungen zu erfüllen. Die Lausitzer reduzierten ihren Profi-Etat auf 6,7 Millionen, an der Ruhr kennt man solche Zwänge augenscheinlich noch nicht.

Die weiteren Aufstiegskandidaten liegen mit ihren Lizenzspieler-Kosten auf Augenhöhe: Fortuna Düsseldorf steigert sich von rund sechs auf acht Millionen, knapp darüber sollte der VfL Bochum (22,5 Millionen Gesamtetat) liegen, die SpVgg Greuther Fürth bleibt mit 7,2 Millionen auf dem bewährten Niveau.

Dresdens Mitaufsteiger Hansa Rostock (13,5 Millionen Gesamt) und Eintracht Braunschweig (5,5 Millionen für die Profis) sind etwas besser gestellt als Dynamo und sortieren sich im unteren Mittelfeld ein. Da finden sich auch die in der Vorsaison knapp dem finanziellen Kollaps entgangenen Münchner Löwen (6,0) wieder.

Dass ein Kraftakt zwar nicht risikofrei ist, durchaus aber ein aber ein Mittel zum Erfolg sein kann, zeigte derweil im Vorjahr Hertha BSC. Die Berliner drängten mit einem Gesamtetat von 33 Millionen auf den sofortigen Wiederaufstieg - und waren auch sportlich in fast jeder Beziehung die Nummer eins der Liga.

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