Die Sachsen gewannen das Nachholspiel vom letzten Hinrundenspieltag gegen den FSV Frankfurt mit 3:1 (1:0) und entrissen dem FC Augsburg mit sechs Wochen Verspätung noch den inoffiziellen Titel des Hinrundenmeisters. Zuletzt hatte 1998 der SSV Ulm als Aufsteiger die Herbstmeisterschaft in der zweiten Liga gewonnen. "Das ist schon eine Sensation", sagte Erzgebirge-Trainer Rico Schmitt und ergänzte schmunzelnd: "Einen Titel nehmen wir schon mal mit aus dieser Saison."
Da seitdem schon wieder drei Spieltage absolviert sind, belegt Aue in der aktuellen Tabelle als Vierter nicht einmal einen Aufstiegsplatz, ist aber punktgleich mit dem Zweiten Augsburg. Frankfurt beendet die ebenfalls überraschend gute Vorrunde nachträglich als Siebter und belegt aktuell Rang acht mit fünf Zählern Rückstand auf Aue. Die Tore für Erzgebirge erzielten Enrico Kern (41.), Tobias Kempe (68.) und Skerdilaid Curri (89.), den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Jürgen Gjasula hergestellt (65.)
Aues Präsident Bernd Keller, zeigte sich trotz der Statistik, nach der die letzten sechs Herbstmeister alle am Saisonende in die Bundesliga aufstiegen, bescheiden. "Jeder hat Visionen, aber wir bleiben auf dem Teppich und wollen uns erst einmal etablieren", sagte er: "Wenn wir erst mal 42 Punkte auf dem Konto haben, können wir über alles reden."
7150 Zuschauer sahen auf schwer bespielbarem Rasen eine mäßige Partie, in der Aue aber die wesentlich engagiertere Mannschaft war. Pechvogel beim FSV war Routinier Björn Schlicke, der ersten beide Gegentore mit haarsträubenden Stellungsfehlern begünstigte.