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Sapina belastet Cichon erneut

Wettskandal: Sapina belastet Cichon erneut
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Der Wettpate Ante Sapina, mutmaßlicher Haupttäter im europäischen Wettskandal, hat den ehemaligen Fußball-Bundesliga-Profi Thomas Cichon erneut belastet.

Sapina, der am Donnerstag vor dem Landgericht Bochum wieder als Zeuge aussagte, bestätigte, den Abwehrspieler persönlich getroffen zu haben. Dabei sei es um Manipulationen der Spiele des Zweitligisten VfL Osnabrück gegangen.

"Cichon sollte versuchen, noch mehr Spieler anzuwerben", sagte Ante S., der als Drahtzieher im Skandal um den ehemaligen DFB-Schiedsrichter Robert Hoyzer zu Berühmtheit gelangt war.

Cichon hatte am Mittwoch in einem Interview mit dem NDR jeglichen Kontakt mit Ante S. bestritten. "Ich habe nie Kontakt zu S. gehabt, weder telefonisch, noch per SMS. Zu 99,9 Prozent habe ich S. auch nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden", sagte Cichon, der derzeit in Südafrika bei den Moroka Swallows spielt. Ante S. hatte am Mittwoch ausgesagt, dass Cichon das Osnabrücker Zweitliga-Spiel am 17. April 2009 beim FC Augsburg (0:3) manipuliert habe. "Das erste Tor ging glasklar auf die Kappe von Cichon, da ist manipuliert worden", sagte Ante S., Cichon sei der "Wortführer" und "Häuptling" gewesen.

Persönlich getroffen habe er den ehemaligen Bundesliga-Profi, der jegliche Spielmanipulation bestreitet, aber nur einmal 2009 in einem Fast-Food-Restaurant in Osnabrück. Danach habe er über den Mittelsmann Ivan P. telefonisch, über Skype und per SMS Kontakt mit Cichon gehalten: "Ich habe Ivan instruiert, das und das zu schreiben." Der mutmaßliche Kopf der Wettbetrüger hielt Cichon aber nicht für zuverlässig: "Ich habe gesehen, dass ich mich auf ihn nicht wirklich verlassen konnte." Weil zudem in Marcel Schuon nur ein zweiter Osnabrücker Spieler manipulationsbereit gewesen sei, habe er persönlich mit Cichon "nichts Konkretes gemacht".

Im Prozess vor dem Bochumer Landgericht werden vier Angeklagte beschuldigt, 32 Spiele im In- und Ausland manipuliert und darauf gewettet zu haben. Ante S., der zusammen mit Marijo C. von der Staatsanwaltschaft zu den Haupttätern gezählt wird, sitzt seit November 2009 in Untersuchungshaft und soll in Kürze angeklagt werden. Im November 2005 war er wegen seiner Verwicklung in den Hoyzer-Skandal zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt und im Juli 2008 wieder freigelassen worden.

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