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Walitza im Interview
"Bochums Verhalten war erbärmlich"

Bochum: Hans Walitza im Interview zum 65.
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Am Freitag wird Bochums Torjägerlegende Hans Walitza 65 Jahre alt. Warum er keine Blumen vom VfL erwartet, verrät er im großen RevierSport-Interview.

An seinem 50. Geburtstag bat Hans Walitza seinen alten Bochumer Kumpel Jürgen Köper: „Hol mich hier raus, sonst passiert was.“ Kurze Zeit später ist der spielsüchtige Goalgetter gemeinsam mit seiner Ehefrau Marlies aus Nürnberg zurück ins Revier gezogen. Nun, zu seinem 65. Geburtstag am kommenden Freitag, hat er die Sucht im Griff. Doch seine Liebe zum VfL Bochum ist daran gescheitert, wie er im RS-Interview verrät.

Hans Walitza, sind Sie ein geborener Torjäger?

Eigentlich ja. Ich konnte gut schießen und hatte einen sehr guten Kopfball. Aber ich hätte auch ganz gerne in der zweiten Reihe gespielt. Früher hattest du einen, der mit dir auf die Toilette gegangen ist, manchmal auch zwei. Wenn man 90 Minuten gegen Schwarzenbeck spielte, wusste man gar nicht mehr, was los ist.

Warum haben Sie es eigentlich nie in die Nationalmannschaft geschafft?

In meiner besten Zeit in Bochum war ich richtig stark. Aber ich hatte das Pech, dass ein paar Raketen vor mir standen. Die waren noch einen Tick besser. Daher bin ich auch nicht böse, dass ich nur auf drei erbärmliche B-Länderspiele komme.

Leiden Sie heute eigentlich immer noch mit Bochum?

Nein. Früher habe ich nach den Partien mit Nürnberg immer als erstes gefragt, wie der VfL gespielt hat. Ich war Bochumer durch und durch. 1996 sind wir nach Bochum zurückgekehrt. Wissen Sie, wie oft ich seitdem im Stadion war? Einmal 1998 gegen Werder Bremen, und da hat mich Jürgen Köper sogar noch vergewaltigt, damit ich mitgehe.

An der Castroper Straße ließ sich Walitza schon lange nicht mehr blicken (Foto: firo).

Wie kam es zum Bruch mit Ihrem Herzensverein?

Das hat unglaublich viele Gründe. Bei Vereinen wie Bayern München und Borussia Dortmund sind viele ehemalige Spieler in irgendwelchen Funktionen eingebaut, ob es nun Platzwart ist oder was weiß ich. Ich wage zu behaupten: Ohne mich wäre der VfL Bochum nicht aufgestiegen. Daran geht gar kein Weg vorbei. Diese Ablösesumme, die mein Leben radikal verändert hat, hat Bochum am Leben gehalten. Wenn der VfL damals nicht die Lizenz erhalten hätte, glaube ich nicht, dass er noch einmal hochgekommen wäre. An so etwas sollte man sich mal erinnern, wenn einer in Schwierigkeiten steckt.

Und Sie steckten aufgrund Ihrer Spielsucht in Schwierigkeiten...

Ich habe viel Mist gebaut im Leben. Aber wie sich der Verein da verhalten hat, war erbärmlich. Ich wollte ja keine 200.000 Euro verdienen. Aber da kam nichts. Mir wurde ein Fließbandjob in einer Recyclingfirma angeboten. Die Enttäuschung war unglaublich, die habe ich bis heute nicht überwunden.

Wie gehen Sie nun mit dem VfL um?

Ich schaue mir die Spiele im Fernsehen an. Ich freue mich aber nicht, wenn sie gewinnen, und ich ärgere mich nicht, wenn sie verlieren. Das ist eigentlich traurig.

Das komplette Interview lesen Sie auf 2 Seiten im aktuellen RevierSport am Montag!

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