Nach dürftigen Darbietungen, dem letzten Tabellenplatz und fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz 16 schien die TuS aus Koblenz nach 25 Spielen mausetot. Doch vier Spiele und drei Siege später sieht die Welt am Deutschen Eck wieder freundlicher aus. Wenn es jetzt auch noch auswärts mit einem Sieg bei Alemannia Aachen klappt, würde das Team von Trainer Petrik Sander zumindest vorerst die direkten Abstiegsränge verlassen.
Doch auf fremdem Platz drückt der Schuh. Aus bislang 14 Auswärtspartien sammelte Koblenz magere acht Punkte - Ligaminuswert. Der 2:0-Auswärtssieg vom 26. Spieltag im Kellerduell bei Rot Weiss Ahlen sowie die aufsteigende Form der Winterzugänge Edmond Kapllani und Daniel Gunkel machen aber Mut. Nicht nur deswegen gibt sich Sander vorsichtig optimistisch. "Natürlich ist unsere Auswärtsbilanz überschaubar, doch immer dann, wenn es wirklich drauf ankam, haben wir unsere Spiele gewonnen", sagte der Übungsleiter, der bei der Alemannia wieder auf den zuletzt an den Adduktoren verletzten Kapitän Manuel Hartmann zurückgreifen kann.
Für Kontrahent Alemannia Aachen ist die Saison quasi gelaufen. Bei acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz dürfte in der Kaiserstadt nicht mehr wirklich viel anbrennen. Die Zielsetzung vor Saisonbeginn war aber eine andere, deshalb lehnt sich Sportdirektor Erik Meijer nicht zurück, sondern werkelt stattdessen auf Hochtouren am Kader für die kommende Spielzeit.
Nach der Verpflichtung des designierten Leitwolfs Thomas Zdebel (Bayer Leverkusen) sollen vornehmlich junge, hungrige Leute die Alemannia verstärken. Jerome Polenz und Patrick Milchraum wurde bereits mitgeteilt, dass ihre auslaufenden Arbeitspapiere nicht verlängert werden, ebenso wie die Verträge von Cristian Fiel und Lukasz Szukala.
Während aus den letzten vier Gastspielen nur ein Punkt geholt wurde, hat die Mannschaft von Michael Krüger zumindest auf eigenem Geläuf rechtzeitig zum Saisonendspurt wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Nach einem 2:1-Erfolg über Arminia Bielefeld wurde vor knapp zwei Wochen Aufstiegsaspirant FC Augsburg mit 4:0 nach Hause geschickt. Mit einem 2:1 gegen den FSV Frankfurt als Erfolgserlebnis im Gepäck reist Arminia Bielefeld mit dem neuen Cheftrainer Frank Eulberg zu 1860 München. Nach dem Abzug von vier Punkten und nun insgesamt neun Zählern Rückstand auf Augsburg und den Relegationsplatz haben die Ostwestfalen das Thema Wiederaufstieg wohl ad acta gelegt. In der Hinserie endete beim 0:1 gegen die Münchener "Löwen" als Tabellenführer die Serie von neun Spielen ohne Niederlage und der stetige Absturz begann.
Während die Bilanz gegen 1860 auf der Alm ausgeglichen ist, konnte Bielefeld in München bei sieben Niederlagen erst einmal gewinnen. Zu einem Zweiligaspiel gastiert die Arminia allerdings erstmals im "Löwengehege".
Mit einer Nasennebenhöhlen-Entzündung muss Linksverteidiger Arne Feick bei der Arminia definitiv zusehen, der Einsatz von Spielführer Rüdiger Kauf (Knieprellung) steht auf der Kippe. Bei 1860 München ist die Saison für Mathieu Beda (Jochbeinbruch) beendet. Der Krisengipfel zwischen dem SC Paderborn und Rot Weiss Ahlen rundet die Ouvertüre des 30. Spieltages ab. Die Gastgeber haben aus den letzten fünf Partien nur einen Zähler geholt, können die Durststrecke bei bislang 38 Punkten und Platz neun aber gelassen angehen. Kontrahent Ahlen ging in den letzten vier Spielen leer aus und ist heute in der Pflicht. Sollte die Elf von Christian Hock auch in Paderborn den Kürzeren ziehen, ist der Abstieg in Liga drei bei acht Punkten Rückstand auf Platz 16 für die Münsterländer wohl nicht mehr zu vermeiden.
Bei Paderborn fehlt Topstürmer Mahir Saglik weiterhin rotgesperrt, Enis Alushi hat sich in Koblenz seine fünfte Verwarnung abgeholt und muss ebenso zusehen. Ahlen muss neben den zahlreichen Langzeitverletzen auch ohne Defensivkraft Ole Kittner (5. Gelbe Karte) planen.