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Anspruch und Realität
Tiffert ist kein "Faschings-Typ"

MSV: Über Anspruch und Wirklichkeit
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Am Mittwoch hingen dunkelgraue Wolken über der Westenderstraße und auf dem Trainingsgelände pfiff ein eisiger Wind.

Die äußeren Bedingungen haben sich der Stimmungslage in Duisburg perfekt angepasst. Denn nach den beiden schallenden Ohrfeigen von St. Pauli und Düsseldorf ist diese genauso frostig wie das Wetter.

Auch wenn sich alle Beteiligten bemühen, zum Alltag überzugehen, ist die Verunsicherung förmlich greifbar. Zu tief sitzt die Schmach, sich ausgerechnet im Rhein-Derby blamiert zu haben. „Die Fortuna hat uns den Schneid abgekauft“, muss Christian Tiffert feststellen. „So haben wir noch nie gespielt. Es kann ja mal sein, dass die Stabilität fehlt, doch das bekommt man als Fußballer sehr schnell mit und weiß dann, dass man an diesem Tag nichts erreichen wird.“ In Düsseldorf war es bereits nach wenigen Minuten deutlich zu erkennen. „Aber dann muss man wenigstens zu Null spielen und einen Punkt holen“, ärgert sich Tiffert über die zahlreichen Patzer. „Doch wir haben dem Gegner die Bälle in den Fuß gespielt und uns nicht bewegt. Das darf einfach nicht sein.“

Milan Sasic ist nicht abergläubisch.

Von der bisherigen Auswärtsstärke war in Düsseldorf rein gar nichts zu erkennen. Der MSV wirkte ängstlich und eingeschüchtert. „Das hat vielleicht so ausgesehen, aber wir haben keine Angst“, stellt Tiffert klar. „Wir sind einfach verunsichert. Wenn wir wüssten warum es so ist, würden wir es natürlich abstellen.“

Unter Peter Neururer wäre der Aberglaube ein möglicher Erklärungsversuch gewesen. Denn bei der Fortuna hatten die Zebras zum ersten Mal nicht ihre schwarzen Auswärtstrikots an, mit denen sie zuletzt einen Dreier nach dem nächsten eingefahren hatten. Sie trugen die weiß-blauen Heimleibchen, mit denen sie sich schon mehrfach in die Nesseln gesetzt haben. „Stimmt“, nickt Tiffert. „Ich bin aber nicht abergläubisch. Wir sollten uns lieber an die eigene Nase fassen.“ Außerdem heißt der Coach ja auch Milan Sasic.

Und der steht am Rosenmontag unter Erfolgszwang. Das weiß auch Tiffert: „Ich bin kein Faschingstyp, deshalb ist es mir egal, wann wir spielen. Die Hauptsache ist, dass wir Kaiserslautern schlagen“, will sich der 27-Jährige für die Vorführung im Hinspiel revanchieren. „Das 1:4 war eine Demontage, die uns einen Knacks gegeben hat. Auch jetzt sind wir angeschossen und deshalb traut uns auch niemand etwas zu. Aber genau jetzt müssen wir den Bock umstoßen.“

Mit dem Eindruck aus den letzten beiden Spielen klingt die Aussage eher nach einer Durchhalteparole. „Mag sein, aber wir werden zeigen, dass wir wissen, worum es geht“, macht Tiffert klar. „Wenn wir gegen keine Mannschaft von oben gewinnen, dürfen wir auch keinen Anspruch haben, oben mitzumischen.“ Vielleicht vertreibt ja die „fünfte Jahreszeit“ die dunklen Wolken in Duisburg und hellt die trübe Stimmungslage wieder auf.

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