Der VfL Bochum, in der Vergangenheit und bis zum heutigen Tag wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet, erklärte sich spontan bereit, zu einem Freundschaftsspiel der Profi-Mannschaft am Samstag im Stadion Schloss Strünkede aufzulaufen und besorgte mit dem belgischen Erstligisten Sporting Charleroi (14. Platz in der Jupiler-League) auch noch einen attraktiven Gegner.
VfL-Vorstand Thomas Ernst: „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, der Westfalia in dieser schwierigen Situation zu helfen.“ Ernst hatte sich persönlich um das Zustandekommen der Begegnung bemüht und nebenbei noch dafür gesorgt, dass ein namentlich nicht genannter Sponsor die Antrittsgage der Belgier übernimmt. So kommt der NRW-Ligist in den Genuss der kompletten Einnahme sowie dem Geld aus dem Catering im Stadion.
Für die VfL-Fans sollte es am Samstag (Anstoß 14 Uhr) eine angenehme Pflicht sein, zum Schloss zu pilgern. Schließlich war die Traditions-Arena auch einmal die Heimat des VfL, als das damalige Stadion an der Castroper Straße umgebaut wurde. In der Saison 1976/77 trug der VfL in Herne sechs Bundesligaspiele aus, von denen er fünf gewann und damit einmal mehr den Grundstein für den Klassenerhalt legte. So sahen die letzte Partie gegen den Karlsruher SC (4:2) nicht weniger als 25.000 Zuschauer. Schon zehn Prozent dieser Zahl würden der Westfalia am Samstag sehr helfen. Bochums Coach Heiko Herrlich, der am Dienstagabend beim Testspiel gegen Hessen Kassel nur wenige Profis eingesetzt hatte, versprach bereits zur Wochenmitte: „Außer unseren Nationalspielern und den Verletzten kommen in Herne alle Profis zum Einsatz.“
Die Eintrittspreise belaufen sich auf zehn Euro für einen Sitzplatz sowie sieben Euro für einen Stehplatz. Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt. Vollzahlerkarten können im Vorverkauf an den Herner HEM-Tankstellen, Bochumer und Solinger Straße, erworben werden. Die Tageskassen öffnen am Schloss Strünkede um zwölf Uhr.
