Wer hätte das gedacht: Der 1. FC Saarbrücken hat die Chance, seine fantastische DFB-Pokalsaison mit dem Finaleinzug zu krönen. Am Dienstagabend, 2. April, 20:45 Uhr, empfangen die Saarländer den 1. FC Kaiserslautern. Sie wären der erst vierte Drittligist, der das Endspiel in Berlin erreicht.
Gewonnen hat es von den ersten Dreien noch keiner. Besonders kurios: Während Hertha BSC seit der dauerhaften Finalaustragung im Berliner Olympiastadion (erstmals: 1985) nie das Endspiel im eigenen Wohnzimmer erreichen konnte, ist das den Hertha-Amateuren im Jahr 1993 gelungen.
Die stießen als Teilnehmer der damals drittklassigen Regionalliga nämlich bis ins Finale vor, mussten sich da aber Bayer 04 Leverkusen mit 0:1 geschlagen geben. Besser erging es auch nicht Energie Cottbus, die 1997 mit 0:2 gegen den VfB Stuttgart verloren.
Als dritter und bisher letzter Drittligist schaffte Union Berlin im Jahr 2001 den Sprung ins DFB-Pokalfinale. Ausgerechnet im Stadion des Stadtrivalen Hertha BSC ging es damals gegen den FC Schalke 04, der als Vizemeister in der Bundesliga natürlich haushoher Favorit war.
Schalke dank Böhme-Doppelpack DFB-Pokalsieger 2001
Und obwohl sich Union teuer verkaufte, wurde Königsblau seiner Rolle gerecht. Mittelfeldspieler Jörg Böhme schoss die Knappen per Doppelpack (53., 58.) binnen fünf Minuten zum 2:0- und damit auch zum Pokalsieg.
Es war der dritte von insgesamt fünf Triumphen in diesem Wettbewerb. Danach krönte sich Schalke noch in den Saisons 2001/02 und 2010/11 zum deutschen Pokalsieger.
Union Berlin ist bis heute der letzte drittklassige Verein, dem der Sprung ins DFB-Pokalfinale gelungen ist. Saarbrücken wäre zudem der erste Vertreter der neuen 3. Liga (seit 2008/09), dem das gelingen würde.
1. FC Saarbrücken: Final-Revanche gegen Bayer Leverkusen?
Es ist nicht das erste Mal, dass die Saarländer in jüngerer Vergangenheit im DFB-Pokal für Furore sorgen. In der Saison 2019/20 ist Saarbrücken sogar als Regionalligist bis ins Halbfinale vorgedrungen. Bitter: Wegen der ausgebrochenen Corona-Pandemie musste das Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen damals ohne Zuschauer ausgetragen werden. Letztlich gab es eine 0:3-Pleite.
Dafür könnte sich der FCS in diesem Jahr noch revanchieren. In einem möglichen Finale könnte der Gegner wieder Bayer Leverkusen heißen. Die Werkself spielt am Mittwoch, 3. April, 20:45 Uhr, gegen Fortuna Düsseldorf um das zweite Ticket für das Endspiel in Berlin.