Die Zaunfahnen-Problematik am vergangenen Spieltag beschäftigt die Verantwortlichen des VfL Bochum weiter - und sie zieht nun Konsequenzen nach sich. Nach der 45-minütigen Unterbrechung während der Partie gegen den VfB Stuttgart „schärft“ der Verein die Regeln für Auswärtsfans nach, will aber die Fankultur weiter fordern. Das teilte der Verein am Freitagabend mit.
„Der VfL Bochum 1848 versteht sich als Förderer der Fankultur und stellt den Gästefans im Vonovia Ruhrstadion ein nahezu unerreichtes Platzangebot zur Präsentation von Zaunfahnen zur Verfügung“, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung. „Der VfL erwartet im Gegenzug dafür, dass sich im Sinne der allgemeinen Sicherheit und des Sports an die klar definierten Vorgaben gehalten wird.“
VfL Bochum will zeitliche Vorgaben fürs Aufhängen für Zaunfahnen machen Diese würden zwar schon lange bestehen, wurden dem VfB Stuttgart (wie allen anderen Gastvereinen auch) weit im Vorfeld der Partie mitgeteilt. Dennoch ändert der VfL Bochum künftig einige Punkte. „Der VfL Bochum 1848 wird seine Fan-Informationen noch einmal nach und wird diese beim Gastverein zukünftig noch breiter platzieren. Dies schließt auch die jeweilige Geschäftsführung ein. Damit kann sich der Gastverein noch besser auf die Situation und Gegebenheiten im Vonovia Ruhrstadion in Bezug auf seine eigenen Fans vorbereiten“, teilt der Verein mit.
Zudem gibt es weitere Maßnahmen, die der Bundesligist trifft. Vor den Spielen sollen Flyer an die Gästefans verteilt werden, auf denen noch einmal explizit steht, was erlaubt ist. Zudem gibt es neue bildliche Darstellungen, wie und wo die Zaunfahnen aufgehängt werden können, zeitliche Vorgaben für das Aufhängen von Zaunfahnen, eine Verstärkung des Ordnungsdienstes und eine höhere Präsenz an VfL-Verantwortlichen als Ansprechpartner.
Zaunfahne vom VfB Stuttgart sorgte für Sicherheitsrisiko Was war geschehen? Beim Sieg der Bochumer gegen Stuttgart hing mindestens eine Zaunfahne der Ultras des VfB Stuttgart über einem Fluchttor, durch das in einem Notfall die Fans von den Tribünen des Ruhrstadions auf das Spielfeld gelangen könnten. Die Gästefans hätten „vor Beginn der ersten Halbzeit die Dauer einer Lagebesprechung genutzt, um Banner regelwidrig aufzuhängen und diese mit einem Protestbanner zu kaschieren“, teilte der VfL mit.
Dieses Banner hätte dafür sorgen können, dass ein Fluchttor im Notfall nicht aufgehen könnte. Es habe ein Sicherheitsrisiko bestanden, weshalb der Veranstalter, also die Bochumer, eine gefahrlose Fortsetzung des Spiels nicht gewährleisten wollte. Es drohte sogar ein Spielabbruch.