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Horrortag für den FC - Keller-Sätze müssen wie Hohn für die Fans klingen

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1. FC Köln: Horrortag für den FC - Keller-Sätze müssen wie Hohn für die Fans klingen
Foto: firo
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Der 1. FC Köln steht ohne Punkte, ohne Trainer und ohne Transfers in den kommenden zwei Transferperioden da. Ein Kommentar zum einzigartigen Bundesliga-Fiasko.

Wenn man in ein paar Jahren zurückschaut, wird der 21. Dezember eventuell als der Tag in die Geschichte eingehen, der den 1. FC Köln um etliche Jahre zurückgeworfen hat.

Zunächst die Trennung von Coach Steffen Baumgart nach einer unterirdischen Halbserie mit zehn Toren und zehn Punkten aus 16 Partien. Wo man vor Monaten dachte, Baumgart prägt in Köln eine Ära wie einst Jürgen Klopp beim BVB, der sieht sich jetzt einer neuen Realität gegenüber.

Statt Conference League geht es um das Überleben in der Bundesliga. Das mit einem Kader, der nicht nachweisen konnte, dass er im Ansatz über die Qualität verfügt, die man derzeit braucht, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Daher sollten im Winter neue Spieler her, doch das war die zweite Horrormeldung für den FC an diesem Grusel-Donnerstag. Köln darf keine Spieler verpflichten, nicht jetzt, nicht im Sommer.

Denn der CAS hat die Transfersperre über zwei Transferperioden bestätigt. Der Internationale Sportgerichtshof folgt dem Verbandsschiedsgericht der FIFA und hat dessen Urteil im Zusammenhang mit der im Januar 2022 erfolgten Verpflichtung von U19-Spieler Jaka Cuber Potocnik, zuvor bei Olimpija Ljubljana, bestätigt.

Die FIFA hatte mit Urteil vom 1. Februar 2023 einen Vertragsbruch des Spielers bejaht und zugleich angenommen, dass der 1. FC Köln nicht hinreichend belegen konnte, den Spieler nicht zu eben diesem Vertragsbruch angestiftet zu haben.

Bedeutet: Auch wenn Köln absteigt und viele Spieler gehen, darf der FC niemanden verpflichten. Ausnahmen: Aktuell verliehene Spieler wie Keeper Jonas Urbig dürfen für Köln spielen. Ausgeliehene Akteure wie Rasmus Carstensen dürfen fest verpflichtet werden. Und Spieler, deren Verträge auslaufen, wie zum Beispiel bei Dominique Heintz, dürfen weiter beschäftigt werden.

Trotzdem eine schlimme Situation für den Traditionsverein, denn nun rächt es sich noch mehr, dass Sport-Geschäftsführer Christian Keller es im Sommer nicht geschafft hat, wichtige Baustellen zu schließen. Im defensiven Mittelfeld und im Sturm klaffen riesige Lücken, die sollten im Winter geschlossen werden. Nun das Horror-Szenario.

Dabei sagt Keller in einer aktuellen FC-Meldung: "Wir haben immer gesagt, dass wir das Szenario Transfersperre stets mitbedacht haben und werden unsere Kaderplanung bis zum Ende der nunmehr feststehenden Sperre dementsprechend gestalten." Was natürlich nicht der Realität entspricht, denn wichtige Positionen wurden nicht besetzt. Die Spieler, die Keller holte, entpuppten sich bisher meistens als Flop.

Daher wird nun auch Keller in den Fokus der Kritik rücken, denn er muss große Teile des aktuellen Fiaskos verantworten. Dabei helfen gegenüber dem FC-Anhang sicher Sätze wie diese gar nicht weiter. Keller: "In jeder Herausforderung liegt immer auch eine Chance. Genau mit dieser Haltung werden wir nach vorne blicken und diese Herausforderung angehen.“

Wobei ihm sicher die wenigsten zutrauen, diese Krise zu meistern, da er die Kölner mitverantwortlich erst in die Lage brachte. Unruhige Zeiten in Köln, besinnliche Weihnachten sehen anders aus. Es droht - ohne neue Spieler - der Absturz in die 2. Liga. Auch hier dann ohne neue AKteure - das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesliga.

Und fast noch schlimmer: Die Transfersperre gilt auch für die U19 und die U17. Köln rühmt sich für seine Ausbildung, auch die wird vorerst auf Eis gelegt. Denn wenn niemand kommt, fragen sich sicher auch die Top-Talente, ob es gerade Sinn macht, hier die letzten Jahre der Ausbildung zu verbringen. Man weiß gar nicht, wo der Klub zuerst Brände löschen soll.

Da stünde es dem Vorstand mal gut, sich zu Wort zu melden. Denn von dem hat man in Köln auch schon lange nichts mehr gehört...

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