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Zum Karnevalsstart gegen den 1. FC Köln - eine Gegneranalyse

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VfL Bochum: Zum Karnevalsstart gegen den 1. FC Köln - eine Gegneranalyse
Foto: firo
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Am Samstag (11. November, 18:30 Uhr) spielt der VfL Bochum zuhause gegen den 1. FC Köln. Beim Gegner läuft es mehr als bescheiden.

Der VfL Bochum und der 1. FC Köln haben - obwohl sie nur drei Punkte trennen - aktuell wenig gemeinsam. Obwohl man das auf den ersten Blick meinen könnte.

Beide haben vor dem direkten Duell am Samstag zum Start der Karnevalssaison in Köln erst einen Sieg auf dem Konto, beide kassierten schon eine Mega-Klatsche. Der VfL in München (0:7), der FC in Leipzig (0:6). Der Unterschied: Beim VfL wissen sie, dass es nur gegen den Abstieg geht, beim FC überrascht das den einen oder anderen - obwohl der Absturz einer mit Ansage ist.

Denn vor dem Gastspiel beim VfL, wo Köln zuletzt 2013 verlor, liegen die Probleme tief, doch nicht alles ist die Schuld der aktuell Verantwortlichen.

Denn die ehemals Verantwortlichen um Ex-Geschäftsführer Alexander Wehrle und Ex-Sport-Geschäftsführer Armin Veh haben dem aktuellen Vorstand einen großen Scherbenhaufen hinterlassen, der die Kölner nun einholt.

Damals wurde das Geld scheinbar nur aus dem Fenster geworfen, Spieler wurden mit Verträgen ausgestattet, die sie nirgends anders bekommen hätten. Konsequenz: Schon Wehrle musste zu Corona-Zeiten Einnahmen der Zukunft vorziehen, damit Köln überleben kann.

Die Finanzpolitik der ehemals Verantwortlichen holt den 1. FC Köln ein

Nun haut diese Finanzpolitik knallhart zurück. Mit dem wenigen Geld schaffte es Kölns aktueller Geschäftsführer Sport Christian Keller nicht, einen Kader aufzustellen, der die Erwartungen erfüllen kann. Natürlich haben die ablösefreien Abgänge von Jonas Hector und Ellyes Skhiri große Lücken hinterlassen, natürlich taten die langwierigen Verletzungen von Jan Thielmann und Mark Uth weh. Doch das als einzige Erklärung zu benennen, wäre zu einfach.

Es war klar, dass es mit der vorhandenen Offensive schwer werden würde. Keller und Baumgart sahen das anders.: Die Bilanz: Davie Selke hat zwei Treffer erzielt, mehr kam nicht. Sargis Adamyan, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2026, ist nicht mal mehr im Kader, Florian Dietz muss nach seinem zweiten Kreuzbandriss nach und nach aufholen, zudem hat er seine Tauglichkeit für die Bundesliga noch nicht nachweisen können. Selbes gilt für Steffen Tigges. Köln hat es verpasst, hier noch einen Stürmer zu verpflichten, das rächt sich aktuell, wo auch Selke nicht trifft.

Denn die Jugend hat es bei Baumgart schwer. Zwar gibt es viele Talente, denen man den Sprung zutraut, aber eben nicht jetzt. Damian Downs zum Beispiel. Er muss sich hinten anstellen, selbst dann, wenn die anderen Angreifer nicht treffen - Woche für Woche.

Und da wäre noch das Thema Justin Diehl. Er gilt als Kölns Supertalent. Aber er wird im Sommer wechseln, er hat Kölns Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt. Kölns Reaktion: Diehl muss in die U21 in der Regionalliga (sieben Tore in 13 Spielen), da man oben kein Talent aufbauen möchte, das nach der Saison geht.

Ein anderes kommt aber auch nicht zum Einsatz und Köln kann es sich derzeit gar nicht leisten, Diehl nicht nach oben zu ziehen, vermutlich würde er spielen, denn weniger Torgefahr als der Rest auszustrahlen, das ist schon fast schwierig. Zudem: Bei der U21 nimmt er auch einem Talent den Platz weg, hier endet die Logik des Kölner Weges im Fall Diehl.

Mit Blick auf den Rest: Eigentlich müsste der Kader, wenn es - wie aktuell - wenig Ausfälle gibt - reichen, um die Klasse zu halten. Wobei die Breite fehlt, Ausfälle oder schwache Leistungsträger wie Dejan Ljubicic kann sich die Mannschaft nicht leisten, weil die zweite Reihe selten das Niveau für die Bundesliga nachweisen konnte.

Nur Bessermacher Baumgart reicht auf Dauer nicht

Hier baute man immer auf die Bessermacher-Qualitäten von Trainer Steffen Baumgart, doch auch der muss sich ankreiden lassen, längst nicht mehr nur gute Entscheidungen zu treffen.

Sei es im Verbund mit Keller bei Zugängen oder mit Blick auf seine Taktik, die er auch dann nicht anpasst, wenn die Mannschaft instabil wirkt. Plan B gibt es im System Baumgart nicht, für ihn gibt es nur Attacke. Was schön anzusehen ist, aber nicht hilft, wenn seine Mannschaft defensiv löchrig wie ein Schweizer Käse daherkommt.

Fazit: Köln hat viele Baustellen, man steht nicht umsonst tief im Abstiegskampf. Die Vergangenheit holt den Verein ein, es wird noch etwas dauern, bis der Verein finanziell wieder potenter ist. Daher würde die Kölner ein Abstieg hart treffen, zumal es da immer noch den Fall Jaka Cuber Potocnik gibt. Hier wartet der FC auf eine Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS). Wird dem Kölner Einspruch nicht stattgegeben, droht im Winter und im Sommer die Transfersperre zu greifen.

Zu der war der FC in erster Instanz wegen des Vorwurfs der Anstiftung zum Vertragsbruch beim ablösefreien Wechsel des slowenischen Junioren-Nationalspielers Jaka Cuber-Potocnik im Januar 2022 nach Köln verurteilt worden. Harte Zeiten in Köln, mit einer Niederlage in Bochum würde der Baum richtig brennen.

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