Seit dem Start der neuen Bundesliga-Saison wartet der VfL Bochum auf einen Sieg. Daran konnte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch auch in der Länderspielpause nichts ändern - dabei wartete mit dem Zweitligisten Hannover 96 die auf dem Papier einfachste Aufgabe seit einigen Wochen.
Mit 1:3 unterlag der VfL den Niedersachsen. Entsprechend angefressen zeigte sich Trainer Thomas Letsch nach Abpfiff. Der Auftritt seiner Mannschaft sei nicht genügend gewesen, stellte der Coach fest. "Man hat den Eindruck, der letzte Funken, den du brauchst, um solche Mannschaften zu schlagen, hat gefehlt."
Dass zahlreiche Spieler auf dem Rasen standen, die zuletzt kaum Einsatzzeiten sammelten, wollte Letsch nicht als Ausrede gelten lassen. "Dann ist es immer schwierig. Wenn man lange nicht gespielt hat, kann man nicht erwarten, dass es wie aus einem Guss läuft."
Vielmehr nahm der 55-Jährige das gesamte Team in die Verantwortung. "Mir geht es darum, dass wir solche Spiele als Mannschaft annehmen, Spannung aufbauen. Jeder muss sehen, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Das habe ich heute nicht gesehen."
So spielte der VfL: Thiede - Masovic (90. Römling), Schlotterbeck (90. Ordets), Loosli (90. Bernardo) - Passlack (90. Osei-Tutu), Förster (90. Stöger), Osterhage (90. Losilla), Wittek (60. Soares) - Daschner (90. Koerdt), Kwarteng (60. Broschinski) - Hofmann (60. Paciencia).
Im XXL-Test über 120 Minuten war Hannover durch Tore von Monju Momuluh (50.) und Andreas Voglsammer (60., Elfmeter) mit 0:2 in Rückstand geraten. "Wenn wir tief verteidigt haben, haben wir kaum etwas zugelassen. Dann haben wir zwei Ballverluste und es steht 0:2", ärgerte sich Letsch. Dem dritten Gegentreffer durch Voglsammler (77.) war ein Eckball vorausgegangen.
Kurz zuvor hatte Moritz Broschinski den Anschluss für Bochum erzielt (75.). Überhaupt gehörte der junge Stürmer, der in der Bundesliga erst zu drei Kurzeinsätzen kam, nach seiner Einwechslung zur Halbzeit zu den auffälligsten Bochumern.
Das blieb auch Letsch nicht verborgen. Er beurteilte Broschinskis Treffer nach starker Einzelaktion als "super" und lobte: "Er hat sich sicherlich gezeigt in der halben Stunde." Da war der 23-Jährige aber eine der Ausnahmen beim VfL, weshalb Letsch neun Tage vor dem nächsten Bundesliga-Spiel beim SC Freiburg (21. Oktober, 15.30 Uhr) zu dem Schluss kam: "Spaß hat das heute nicht gemacht." mit gp