Karim Adeyemi ist nicht mit dabei. Bei all dem Medientrubel in Foxborough/Massachusetts, bei den ersten Einheiten unter Bundestrainer Julian Nagelsmann, bei den wegweisenden Länderspielen Richtung Heim-EM. Stattdessen: Nominierung in die U21 - statt Mitläufer im A-Team, nun Führungsrolle bei den Junioren. Ein sportlicher Abstieg oder die Chance, sich neu zu beweisen?
„Ich versuche, mich hier anzubieten und ein gutes Spiel zu machen, gut zu trainieren und dann zurück zu meinem Verein zu gehen und mich dort anzubieten“, sagte der Angreifer von Borussia Dortmund im Vorfeld des EM-Qualifikationsspiels der U21 am Freitag (18.15 Uhr/ProSieben Maxx) in Bulgarien. Es sei „natürlich das Ziel, in die A-Nationalmannschaft zurückzukommen und dort zu zeigen, was man kann. Die Hoffnung ist groß“.
In der bisherigen Saison läuft Adeyemi beim BVB seiner Form hinterher, stand nur einmal über die vollen 90 Minuten auf dem Platz und erzielte keinen einzigen Treffer. „Es gibt ein paar Phasen im Leben, wo es einfach nicht läuft“, sagte Adeyemi: „Aber aus jeder Phase kommt man raus und dafür gebe ich mein Bestes.“
Aufmunterung gab es auch von Nagelsmann. „Er hat gesagt, es würde mir guttun. Also bin ich jetzt hier und glücklich darüber und kann selbstbewusst in die Sache reingehen“, so Adeyemi, der bislang auf vier Länderspiele für die A-Elf kommt.
Der 22-Jährige habe ein gutes Gefühl beim Team von Trainer Antonio Di Salvo, der dem Dortmunder wiederum den nächsten Schritt zutraut. „Er nimmt die Challenge an“, sagte der 44-Jährige: „Er kann sich zeigen, er darf den Spaß jetzt auch nicht verlieren. Er möchte vorangehen.“
Doch, um sich zu zeigen bleiben Adeyemi nur 90 Minuten. Nach dem Bulgarien-Spiel in Sofia geht es schon wieder zurück zum BVB, das ursprünglich geplante Spiel in Israel am Dienstag wurde aufgrund der Terrorangriffe von der UEFA verschoben. „Man mag sich gar nicht vorstellen, was in den Menschen gerade vorgeht und was da so los ist. Ich hoffe natürlich, dass so schnell wie möglich wieder Ruhe und Frieden dort einkehren“, sagte Di Salvo.
Sein Team ist mit dem Sieg gegen Kosovo (3:0) perfekt in die Quali-Gruppe D gestartet, nur der Erste der sechs Teams qualifiziert sich sicher für die EM 2025 in der Slowakei. Gegen die Bulgaren erwartet Di Salvo zwar „ein Spiel, dass uns alles abverlangen wird“, die DFB-Auswahl ist dennoch der klare Favorit - und vor allem in der Offensive sehr gut besetzt.
Etwa mit Shootingstar Maximilian Beier von der TSG Hoffenheim. Und Sturmjuwel Youssoufa Moukoko. Und eben dessen BVB-Kollege Adeyemi.