Beim VfL Bochum ist man sich nicht so ganz sicher, wie das 1:1 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt am 4. Spieltag bewerten werden soll. Die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch ist zwar seit drei Spielen in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen, hat aber auch noch keinen Sieg einfahren können. Gemischte Gefühle an der Castroper Straße.
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"Wenn man ehrlich ist, hätten wir alle drei Spiele gewinnen können", sagte Felix Passlack und haderte vor allem mit der eigenen Abschlussschwäche. "Wir müssen einfach effizienter werden vor dem Tor, den letzten Pass noch cleverer spielen. Wenn wir uns in der ersten Halbzeit mit einem frühen 1:0 belohnen, dann brennt die Bude."
Der Außenbahnspieler selbst hätte kurz vor der Pause den VfL in Führung bringen können. In der 41. lief Passlack auf seiner rechten Seite einfach mal durch. Kapitän Anthony Losilla sah und fand ihn, der Kopfballaufsetzer im Fünfer war aber zu ungefährlich.
Stattdessen fingen sich die Bochumer wie schon in Augsburg ein Konter-Gegentor. "Wir waren erst in Überzahl, als der Ball nach außen gespielt wurde. Vielleicht können wir da früher rausstechen, dass ein Innenverteidiger rausgeht und der andere das Zentrum sichert."
Zugutehalten muss man, dass der VfL - anders als überwiegend in der vergangenen Saison - erneut zurückgekommen ist. Auch Dank offensiver Wechsel nach Rückstand. "Es war eine Zielsetzung, in diesem Jahr im Kader mehr Tiefe zu haben, um reagieren zu können", sagte Bochums Sportdirektor Marc Lettau.
VfL Bochum: Tiefe Bank bringt erhoffte Offensiv-Impulse
Trainer Letsch konnte erst Goncalo Paciencia und Christopher Antwi-Adjei sowie kurz darauf Lukas Daschner und Philipp Förster bringen. "Das war auch nochmal ein deutlicher Impuls in der Schlussphase." Trotzdem schwingt bei Lettau wieder das Gefühl mit, dass mehr drin gewesen wäre.
"Wir konnten uns leider nicht belohnen und haben wahrscheinlich nicht nur einen Punkt gewonnen, sondern zwei Punkte verloren." Die Entwicklung seit der Klatsche zum Auftakt in Stuttgart stimmt Lettau dennoch positiv. "Gerade wenn man es schafft, auch Gegner wie Dortmund zum Teil, aber Augsburg und Frankfurt phasenweise zu kontrollieren."
Dem konnte sich Passlack nur anschließen. "Wir tun gut daran, wenn wir weiter so Fußball spielen, vor allem gegen den Ball. Auch mit dem Ball wird es immer besser, dann belohnen wir uns auch." Der erste Sieg könnte dann nur noch eine Frage der Zeit sein - wenn da nicht der nächste Gegner wäre.
Am Samstag (23. September, 15.30 Uhr) geht es zum FC Bayern München. "Wenn wir da mit einem Punkt nach Hause fahren, würde ich das Stand jetzt sofort unterschreiben", so Lettau. "Aber schauen wir mal, wie sich das Spiel entwickelt und was möglich ist."