Felix Nmecha signalisierte erst, dass er noch etwas sagen wollen würde, verschwand dann aber doch in der Kabine und kehrte nicht mehr zu der kleinen wartenden Medienversammlung zurück. Der BVB hatte es am Samstag eilig, noch am Abend flog der Klub nach dem 2:1-Testspielerfolg gegen Rot-Weiss Erfurt zurück ins Ruhrgebiet. Am Montag geht es weiter in die USA.
Später schrieb Nmecha, 22, dafür etwas bei Instagram, nämlich dass er seine ersten Minuten im schwarz-gelben Trikot genossen habe. Dazu stellte er das für ihn obligatorische Glaubenskenntnisse: „To Jesus be the glory“.
Über seine Auslegung des Glaubens ist viel diskutiert worden in den vergangenen Wochen, weil Nmecha Beiträge bei Instagram geteilt hat, die ein homophobes und transphobes Weltbild andeuten. Unvereinbar mit dem Grundwertekodex seines neuen Klubs.
Der BVB nahm die Proteste in Kauf, bezahlte für den Mittelfeldspieler fast 30 Millionen Euro an den VfL Wolfsburg. Trainer Edin Terzic glaubt an die Fähigkeiten des großen, athletischen Fußballers.
Gegen Erfurt habe man diese Stärken bereits im Ansatz gesehen, sagte Terzic. „Seine Physis, aber auch seine Technik, die geht ein bisschen unter, wenn man sieht, welche Steckbälle er spielt, gefällt uns sehr gut.“ Bis sich Nmecha an die Abläufe gewöhnt habe, werde es noch ein paar Tage dauern, „aber dafür sind ja die Testspiele da“.
BVB spielt dreimal in den USA - wichtig auch für Felix Nmecha Dreimal testet die Borussia in den USA – gegen San Diego Loyal (28. Juli/4.30 Uhr deutscher Zeit), Manchester United (31. Juli/3 Uhr deutscher Zeit) und den FC Chelsea (3. August/2.30 Uhr deutscher Zeit). Schon vor dem Abflug sollen sich die Profis an die Zeitumstellung gewöhnen, dafür gehen sie später ins Bett und ihr Wecker klingelt früher.
„Es ist gut, dass wir eine Zeit haben, in der wir von morgens bis abends zusammen sind. Wir wollen keine Zeit verlieren und an mannschaftstaktischen Themen arbeiten. Wie wir dem Gegner wehtun wollen, wie wir verteidigen wollen“, meinte Edin Terzic. Auch Felix Nmecha soll diese BVB-Zeit in den Vereinigten Staaten nutzen.