Der VfL Bochum befindet sich derzeit im wohlverdienten Sommer-Urlaub. Nach dem Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga laufen im Hintergrund aber bereits die Vorbereitungen auf die anstehende Saison auf Hochtouren.
Es ist die erste Transferphase mit Trainer Thomas Letsch und Interims-Sportchef Marc Lettau in der Hauptverantwortung. Neben Felix Passlack, Noah Loosli und Niclas Thiede wurde unter der Woche Lukas Daschner bereits als vierter Neuzugang vorgestellt. Alle wurden ablösefrei unter Vertrag genommen.
VfL Bochum: Über 40 Millionen Euro für Transfers und Gehälter
Finanzieller Spielraum bietet sich dadurch noch genug. Schließlich wurde der Spieleretat bekannterweise von 32 Millionen Euro auf deutlich über 40 Millionen Euro aufgestockt. Interesse zeigt der VfL an Offensivspieler Moritz-Broni Kwarteng vom FC Magdeburg. Die Ablösesumme soll bei rund einer Millionen Euro liegen.
Doch auch in anderen Kaderteilen gibt es Handlungsbedarf. Sollte es nicht klappen mit einer Weiterverpflichtung von Ivan Ordets oder Keven Schlotterbeck, muss mindestens noch ein Innenverteidiger an die Castroper Straße kommen. Auch aus taktischen Gründen.
Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass Letsch in der Abwehr eine Dreierkette bevorzugt. Im Gegensatz zur laufenden Saison, bietet sich in der Sommervorbereitung die nötige Zeit für die Systemumstellung. Dafür werden auch Schienenspieler für die Außenpositionen - vor allem auf der linken Seite - benötigt.
Der Grund ist einfach: Bochum braucht Variationsmöglichkeiten, um nicht so berechenbar zu sein. Spielerisch muss es eine Alternative zum "Steil-Klatsch-Tief" geben, dem im Laufe der vergangenen Spielzeit teilweise die Grenzen aufgezeigt wurde. Die Kunst wird darin liegen, die Qualität im Kader zu erhöhen, ohne die viel zitierten Tugenden zu verlieren, die den VfL auszeichnen.
VfL Bochum: Publikumsliebling will Verein verlassen
Gleichzeitig soll die Mannschaft nicht nur besser, sondern auch schrittweise jünger werden. Im vergangenen Jahr stellte der VfL oft die älteste Elf der Liga. Von den bisherigen Neuzugängen ist zumindest keiner über 30 Jahre alt. Und das Tempo der Verpflichtungen ist durchaus gewünscht.
Der Kader soll so früh wie möglich stehen. Im vergangenen Jahr kamen viele Neuzugänge erst während der Vorbereitung. Der miese Saisonstart war die Folge. Letsch wird seinen Kader daher spätestens zum Trainingslager (Ferienregion Bruneck in Gais/Südtirol), das vom 23. bis 30. Juli geht, beisammen haben wollen.
Unterdessen möchte Fanliebling Gerrit Holtmann den VfL verlassen. Nach einer enttäuschenden Saison und dem Verlust seines Stammplatzes soll der 28-Jährige nach Informationen des Kicker bei den Bochumer Verantwortlichen seinen Wechselwunsch hinterlegt haben.