Dietmar Hamann und der BVB, das ist nun nicht gerade eine Liebesbeziehung. Häufig hat der ehemalige Nationalspieler in seiner Rolle als Sky-Experte die Dortmunder kritisiert, fällt im Umfeld des Klubs aus dem Ruhrgebiet deswegen der Name des 49-Jährigen, dann wird meist der Kopf geschüttelt. Vor dem Sieg der Schwarz-Gelben über Union Berlin ist Hamann nun Jude Bellingham angegangen.
Dieser mache auf dem Platz zu häufig, was er wolle, schimpfte Dietmar Hamann. „Was Bellingham nicht hat, ist Disziplin. Er will möglicherweise auf die Insel zurück oder zu Real Madrid. Da muss er anders spielen.“ Beim BVB wiederum fehle der Mut, so Hamann, um den 19-Jährigen in die Schranken zu weisen, weil man diesen nicht verärgern wolle. Danach gefragt, widersprach Sebastian Kehl. „Das ist ein Teil seiner Entwicklung. Ich finde, dass er sich gut entwickelt hat“, sagte der Sportdirektor. Man könne mit Jude Bellingham sehr gut über alles reden. „Er will immer gewinnen, wir wollen alle erfolgreich sein.“
Jude Bellingham ist der wertvollste Profi im schwarz-gelben Trikot. Im Sommer könnte der Engländer den Vizemeister verlassen, ein Interessent müsste allerdings über 100 Millionen Euro bezahlen für den Mittelfeldspieler, der Technik und Hingabe vereint. Noch hoffen die Dortmunder, ihre Nummer 22 halten zu können.
Dass Jude Bellingham noch Schwächen hat, wissen sie in Dortmund. Trainer Edin Terzic hat bereits darauf hingewiesen, dass man diesen manchmal bremsen müsse. Und Emre Can hatte seinen Mitspieler öffentlich nach der BVB-Niederlage in München für die Körpersprache kritisiert. „Jude ist noch jung. Er muss noch viel lernen. Auf dem Platz, hier vor 70.000 oder 80.000 Zuschauern, gibt es Dinge, die darfst du einfach nicht tun“, meinte Can beim US-Sender "ESPN".