Die 2:4-Niederlage von Borussia Dortmund im Bundesliga-Gipfel beim FC Bayern hat Spuren hinterlassen. Ein Interview von BVB-Star Emre Can mit dem US-Sender "ESPN" verdeutlichte die schlechte Stimmung, die im BVB-Lager ob des enttäuschenden Auftritts in München herrschte. Der deutsche Nationalspieler übte scharfe Kritik an seinem Teamkollegen Jude Bellingham. „Jude ist noch jung. Er muss noch viel lernen. Auf dem Platz, hier vor 70.000 oder 80.000 Zuschauern gibt es Dinge, die darfst du einfach nicht tun.“
Konkret habe Can das Auftreten des Engländers, dessen Vertrag beim BVB bis 2025 läuft, nicht gefallen. "Du brauchst eine gute Körpersprache, wenn ein Teamkollege einen Fehler macht. Das ist das, was wir auch als Mannschaft lernen müssen."
Im DFB-Pokal bei RB Leipzig sitzt Bellingham zunächst auf der Bank. Mit seiner Leistung in München und der Kritik von Can habe dies jedoch nichts zu tun, unterstrich BVB-Trainer Edin Terzic im TV-Interview mit dem ZDF. "Nein. Jude hat zuletzt extrem viel gespielt. Heute startet die nächste Englische Woche. Nochmal 90 oder 120 Minuten hat er sich nicht zugetraut. Wir sind aber glücklich, dass wir ihn von der Bank bringen können."
Auch zur Kritik von Can an Bellingham bezog Terzic Stellung. "Zwei Jungs haben sich mal die Meinung gesagt, für beide ist das kein Thema mehr."
BVB: Kehl nimmt Bellingham in Schutz
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl war im Interview mit Sky ebenfalls bemüht, die Wogen zu glätten. Gleichwohl nahm Kehl Bellingham in Schutz. Man könne ihm nicht nachsagen, dass ihm die richtige Einstellung fehle. "Ein bisschen Reibung ist nicht schlimm, aber die richtige Einordnung ist wichtig."