Zuletzt hatte Schalkes ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies 2020 kurz vor seinem Rücktritt die Ausgliederung der Profiabteilung des FC Schalke 04 ins Gespräch gebracht.
Man arbeite an einem Konzept, wie das umgesetzt werden könne, sagte Tönnies damals. Das löste Proteste von vielen Fans aus. Insbesondere die Ultras Gelsenkirchen und der Supportersclub positionierten sich immer wieder klar gegen eine Ausgliederung.
Mit dem neuen Aufsichtsrat um seinen Vorsitzenden Axel Hefer verschwand das Thema zuletzt etwas aus dem Blickfeld. Zumal Hefer als Gegner einer Ausgliederung gilt.
In einer Befragung des Schalker Fanclub-Verbandes sagte er im Jahr 2021: "Der S04 hebt sich von anderen Fußballvereinen und -unternehmen in Europa vor allem durch zwei wesentliche Eigenschaften ab: leidenschaftliche Fans und die Tatsache, dass wir noch ein eingetragener Verein sind und nicht durch die Interessen von Milliardären oder Investoren beeinflusst werden. Diese Alleinstellungsmerkmale im Vergleich zu anderen großen Vereinen sollten wir nicht leichtfertig aufgeben."
Dennoch gibt es weiterhin Stimmen, die sagen, dass Schalke 04 mittelfristig ohne die Gelder, die mit einer Ausgliederung zu generieren sind, dauerhaft nicht mehr konkurrenzfähig sei. Nun scheint das Thema bei den Königsblauen zumindest intern wieder diskutiert zu werden. Denn in seinem neuesten Mitgliederbrief kündigte Schalke 04 an, dass es demnächst eine Umfrage unter den Mitgliedern geben wird, mit der das aktuelle Meinungsbild eruiert werden soll.
"Innerhalb der nächsten Wochen werden wir erneut mit einer Umfrage auf Euch zukommen, um ein Meinungsbild aus der Mitgliedschaft zu einigen Themen zu erhalten – ob sie Euch beschäftigen, welche Haltung ihr dazu habt und worüber ihr gerne mit uns diskutieren wollt. Wir haben vor, dies in der Zukunft immer mal wieder zu machen" schreibt der Verein. "Themenfelder werden unter anderem Partizipation und Rechtsform sein. Anfang April solltet ihr also unbedingt Euer Mail-Postfach im Auge behalten, wir freuen uns über so viele Rückmeldungen wie möglich."
Für eine Ausgliederung müssten auf einer Mitgliederversammlung 75 Prozent der Schalke-Mitglieder dafür stimmen.
Dass man in der Bundesliga auch als eingetragener Verein Erfolg haben kann, beweisen derzeit Union Berlin und der SC Freiburg. Sie sind neben dem 1. FSV Mainz 05 und dem S04 aktuell die einzigen eingetragen Vereine im Oberhaus.