Während des Derbys gegen den BVB (2:2) zeigten die Schalker Ultras in der Nordkurve einige Transparente. Während sich einige davon auf die Großrazzia der Polizei gegen Dortmunder, Essener und Schalker in der Szene bezogen, wie die WAZ berichtete, zielte ein anderes auf einen Vorfall ab, der bereits viele Jahre zurückliegt.
Im November 2006 wurde ein 60 Meter langes Banner der Dortmunder Ultragruppe „The Unity“ mit der Aufschrift „Gelbe Wand Südtribüne Dortmund“ aus dem Dortmunder Stadion entwendet. Die Fahne war ein Geschenk der Ultras an den Verein. Die BVB-Fans hatten sofort Anhänger des FC Schalke 04 in Verdacht, die das Banner entwendet haben sollen.
Obwohl Borussia Dortmund und die Fanabteilung des BVB nach einer Rückgabefrist Anzeige erstatteten, wurde der Fall nie aufgeklärt. Vielmehr wurde offenbar Teile davon gut zwei Jahre später beim Revierderby im Februar 2009 (1:1) in der Nordkurve der Schalker Arena präsentiert.
Die Dortmunder Anhänger antworteten bei einem der nächsten Heimderbys mit vier gelb- schwarzen Bannern. Auf denen stand: „Euer Stich in unsere Herzen war groß, doch ihr habt unsere Augen geöffnet und schuft euch einen Feind, dem ihr nicht gewachsen seid!“
Den letzten Teil des Spruchs haben die Schalker Ultras nun mehr umgekehrt. Sie konterten: „Ihr schuft Euch einen Feind, dem ihr nicht gewachsen seid!“ Das bezog sich nun wiederum auf den Überfall auf die Ultras Gelsenkirchen vor der Abfahrt zum Auswärtsspiel bei Union Berlin vor drei Wochen.
Dort war es kurz vor der Abfahrt der Reisebusse in den frühen Morgenstunden am Vereinsheim zu einer Schlägerei gekommen, bei der es vier Schwerverletzte gab, darunter einen unbeteiligten Busfahrer. „Nach bisherigen Ermittlungen kamen um 6.22 Uhr plötzlich mindestens 100 gewaltbereite Personen, vermutlich aus dem Umfeld der Fanszene von Rot-Weiß Essen und Borussia Dortmund dazu. Es kam zu einer Massenschlägerei, bei der unter anderem Baseballschläger sowie sonstige Schlagwerkzeuge genutzt worden.“
Nach eigenen Angaben gelang es den Gelsenkirchenern, die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Im Nachgang dazu kam es in dieser Woche zu der Razzia der Polizei, bei der auch das Vereinsheim der Ultras Gelsenkirchen aufgebrochen wurde.