Borussia Dortmund umgibt immer eine große Emotionalität, die in der Fußball-Bundesliga nur selten erreicht wird. Mit der Krebserkrankung von Sebastien Haller hat der BVB noch einmal eine neue Ebene davon erfahren. Umso mehr freuen sich alle Dortmunder, dass der 28 Jahre alte Franzose den Hodenkrebs besiegt hat und inzwischen auch schon wieder eine wichtige Kraft in den Bundesliga-Spielen ist. "Das Allerbeste ist, dass er keine Probleme angibt", sagt Trainer Edin Terzic vor dem Topspiel am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) gegen RB Leipzig. "Er fühlt sich gesund und fit, es geht ihm von Tag zu Tag besser."
Haller war zu Saisonbeginn für die Ablösesumme von 31 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zum BVB gewechselt. Dann die Schock-Diagnose Krebs, Haller verpasste die komplette Hinrunde. Am 22. Januar gab er schließlich beim 4:3 gegen den FC Augsburg sein Debüt in Schwarz und Gelb, es folgten in der nächsten Partie gegen Mainz 05 (2:1) die erste Torvorlage und am 4. Februar beim 5:1 gegen den SC Freiburg das erste eigene Erfolgserlebnis.
Edin Terzic nimmt die positive Entwicklung seines Angreifers mit Freude wahr: "Es tut ihm gut, mal so eine nahezu komplette Trainingseinheit und sechs Tage zwischen den Spielen zu haben, dass wir nicht nur regenerieren, sondern auch Trainingsreize setzen können." Am Donnerstag haben Sebastien Haller und Anthony Modeste nach dem Training "noch ein paar Flanken verwertet", erzählt der BVB-Trainer. "Das sah richtig gut aus, er ist auf einem richtig guten Weg. Wir hoffen, dass er noch häufiger trifft für uns und wir noch mehr Spaß an ihm haben. Wir sind unendlich froh, dass er da ist."
Auf die Torgefährlichkeit von Sebastien Haller wird es auch am Freitagabend im Topspiel gegen Leipzig ankommen. "Erster gegen Dritter, heim- gegen auswärtsstärkste Mannschaft - wir sind in vielen Paramtern sehr ähnlich", sagt Terzic. Am Freitagabend erwartet er 90 Minuten, in denen "wir den Abstand vergrößern, Leipzig seine Position verbessern will. Beide Mannschaften werden komplett auf den Sieg gehen." Das Hinspiel hatte Leipzig mit 3:0 gewonnen. "Wir hatten richtig Probleme, ins Spiel zu kommen", erinnert sich der BVB-Trainer. Umso wichtiger sei es, die zuletzt gezeigte Intensität, Härte und Torgefahr auch am Freitag zu zeigen. Terzic: "Wir wissen, dass wir eine große Chance haben, das Spiel zu gewinnen, wenn wir die null verteidigen."
Wieder mit von der Partie kann Julian Reyerson sein, der zuletzt wegen einer leichten Augenentzündung hatte pausieren müssen, inzwischen aber wieder mit der Mannschaft trainiert hat. So weit sind Karim Adeyemi (Muskelfaserriss) und Youssoufa Moukoko (Anriss des Syndesmosebandes) noch nicht. Unter anderem sie "machen deutliche Schritte nach vorne", sagte Terzic. Bei Adeyemi könne der BVB sogar in den nächsten Tagen damit rechnen, dass er ins Training zurückkehrt.