Es ist erst wenige Tage her, da erzielte Levent Mercan ein Tor. Es fiel in einem Spiel des türkischen Süper League zwischen seinem Klub Fatih Karagümrük und Kayserispor bereits in der ersten Minute, Mercan hatte den Ball außerhalb des Strafraums artistisch Richtung Tor gelenkt und wenige Sekunden später gejubelt.
Mit dem Torschützen, einem ehemaligen Talent des FC Schalke 04, jubelte auch einer, der früher selbst so manches schönes Tor schoss: Fatih Karagümrüks Trainer Andrea Pirlo. Weltmeister von 2006, zweimaliger Champions League-Sieger und mehrfacher italienischer Meister. Pirlo, die Legende.
Seit vergangenen Sommer ist der inzwischen 43-jährige Pirlo Trainer des türkischen Klubs aus Istanbul, und er lässt Levent Mercan eine andere Position spielen als einst die Schalker: als Linksverteidiger statt im Mittelfeld. Der 22-Jährige macht sich dabei so gut, dass er inzwischen Stammspieler ist. Eine steile Entwicklung für einen, für den beim FC Schalke kein Platz mehr war.
Schalke suchte jüngst noch einen Linksverteidiger
Schalke kassierte vergangenen Sommer eine Ablöse in niedriger sechsstelliger Höhe für den gebürtigen Recklinghäuser. Bereits in der vergangenen Spielzeit lief der in der Jugend für den VfL Bochum und Rot-Weiss Essen spielende Mercan auf Leihbasis für den Verein in der Süper Lig auf. „Levo ist ein junger Spieler, der in der vergangenen Saison seine Chance in der Süper Lig genutzt hat. Dass Fatih Karagümrük SK ihn fest verpflichtet, ist für alle Seiten die beste Option, da es für ihn schwierig geworden wäre, beim FC Schalke 04 auf ähnlich viele Spielanteile zu kommen“, erklärte Sportdirektor Rouven Schröder damals.
Das Ironische an der Situation: Einen Linksverteidiger hatte S04 zuletzt gesucht, lieh deshalb jüngst den finnischen Nationalspielers Jere Uronen aus. Levent Mercan aber hat seine Chance genutzt und sein Glück in der Türkei gefunden. Er spielt nun regelmäßig bei Fatih Karagümrük.