"Die erste Halbzeit war top und die zweite einfach geil." Dieser Spiel-Zusammenfassung von Kevin Stöger konnte wohl jeder Fan des VfL Bochum nach dem 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach zustimmen. Durch den dritten Heimsieg in Folge in der Fußball-Bundesliga hielt der Tabellenvorletzte den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze.
"Wir wissen, dass wir zuhause eine Macht sind. Nicht nur die Fans hinter dem Tor sind überragend, sondern das ganze Stadion peitscht uns nach vorne." Vor allem mit den intensiven ersten 45 Minuten zeigte sich Stöger mehr als zufrieden. "Ich glaube, das war die beste erste Halbzeit, die wir je gespielt haben."
Dazu hatte natürlich auch die frühe Zwei-Tore-Führung seinen Teil beigetragen. "In Dortmund haben wir eine gute erste Hälfte gespielt, hatten aber ein bisschen Pech. Jetzt war das Glück auf unserer Seite", habe es sich mit dem Selbstvertrauen im Verlauf der Partie viel einfacher gespielt. Dem pflichtete ein sichtlich erleichterter Philipp Hofmann bei.
Bochum mit ansehnlichem Offensiv-Fußball
"Das haben wir uns endlich mal erarbeitet", so der Mittelstürmer. "Man sieht, dass wir Fußball spielen können, auch gegen so eine gute Mannschaft wie Gladbach. Da waren gute Spielzüge dabei und dann werden wir auch belohnt." Bestes Beispiel dafür war der Führungstreffer durch Christopher Antwi-Adjei.
Dessen Entstehung könnte so im Fußball-Lehrbuch unter dem Spielprinzip "Steil-Klatsch-Tief" stehen, das mit Hofmann in zentraler Position immer mehr zum Steckenpferd der Bochumer wird. "Ich versuche, für die Mannschaft zu arbeiten, Bälle zu halten und abzulegen. So langsam stellen sich die Jungs auf mich ein und wir profitieren voneinander."
Hoffen auf Ende der Auswärts-Flaute
Neben seiner Arbeitsmoral bewies der 29-Jährige aber auch seinen Torriecher und erzielte das zwischenzeitliche 2:0. "Ich hab so ein bisschen auf den Torwart spekuliert, komme dann perfekt dazwischen und mit meinem rechten Stock schiebe ich ihn ins Tor", habe der Linksfuß bei seinem Kullerball "schon ein bisschen gezittert."
Warum sowas im heimischen Ruhrstadion gelingt, es auf fremden Plätzen in dieser Saison aber immer so einen Leistungsabfall gibt, konnte sich auch Hofmann selbst nicht erklären. "Das ist auch einfach viel Kopfsache." Vor dem letzten Spiel vor der Winterpause beim FC Augsburg (12. November, 15:30 Uhr) mischt sich von daher auch ein bisschen Wahrscheinlichkeitsrechnung in die VfL-Hoffnung. "Irgendwann muss es einfach mal funktionieren."