Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (61) kann nach wie vor nicht nachvollziehen, dass Schiedsrichter Deniz Aytekin (44) am Samstag im Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:2) BVB-Star Jude Bellingham in der ersten Halbzeit nicht vom Platz gestellt hat. Der englische Nationalspieler hatte Bayerns Alphonso Davies mit dem Fuß im Gesicht getroffen, der Kanadier erlitt bei der Aktion eine Schädelprellung und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden.
„Ein Tritt ins Gesicht sollte mindestens eine Gelbe Karte nach sich ziehen. Und ich denke, nichts anderes war es von Bellingham an Davies. Der Fuß hatte da oben nichts zu suchen“, schrieb der Weltmeisterkapitän von 1990 in seiner Sky-Kolumne „So sehe ich das“.
Gelb hätte gereicht, „um Bellingham vom Platz zu stellen. Der BVB hätte dann ab der 40. Minute mit einem Mann weniger gegen die Bayern spielen müssen. Und das wäre wahrscheinlich spielentscheidend gewesen“, so Matthäus.
Der Unparteiische habe sich mit seinen nach dem Spiel getätigten Aussagen „keinen Gefallen getan“. Foul sei Foul, Fingerspitzengefühl und Absicht hin oder her. Auch Leroy Sane hätte vom Platz gemusst, so Matthäus: „Ich gestehe unserem Top-Schiedsrichter Fehler zu, das ist ganz normal. Er bleibt auch weiterhin der Beste. Aber ich sehe hier keinen Platz für einen Ermessensspielraum, denn die Situationen waren klar.“