Eigentlich sollte Reinier bei Borussia Dortmund den nächsten Schritt gehen. Das brasilianische Offensivtalent wurde im Sommer 2020 für zwei Jahre von Real Madrid ausgeliehen. Der spanische Topklub hatte den heute 20-Jährigen zuvor für 30 Millionen Euro aus seiner Heimat verpflichtet. Doch Reinier und der BVB fanden nie wirklich zusammen. Nur 741 Minuten stand er für den Revierklub auf dem Platz, verteilt auf 39 Einsätze (ein Tor, eine Vorlage), bei denen er nur viermal zur Startelf gehörte.
Nach dem Abschluss der Vorsaison endete das Missverständnis - endlich, wenn es nach Reinier geht. Er habe "nur noch weg" gewollt, erklärte er nun gegenüber der brasilianischen Globo Esporte und ließ kaum ein gutes Haar an seiner BVB-Zeit. "Ich konnte mich fußballerisch nicht weiterentwickeln. Ich habe gut trainiert. Leute, deren Namen ich nicht nennen möchte, sagten zu mir: 'Du trainierst wirklich super, Glückwunsch dazu, mach so weiter!' Doch ich habe nicht gespielt, was ich nicht verstehen konnte."
Drei Trainer erlebte Reinier in seiner Zeit beim BVB. Doch weder Lucien Favre noch Edin Terzic und Marco Rose setzten auf ihn. Dabei habe er immer seine Pflichten erledigt, betonte Reinier. "Ich habe trainiert, bin nach Hause gefahren und war am nächsten Tag wieder da, immer pünktlich. Ich habe alles getan, was ich konnte und sollte." Er selbst habe ein reines Gewissen. "Es war ihre Entscheidung. Ich habe alle respektiert, den Klub selbst wie auch die Spieler, die spielen durften. Es ist einfach schade."
Ex-BVB-Leihgabe Reinier spielt jetzt in Girona
Da Reinier beim BVB sportlich kaum eine Rolle spielte, wurde der Leihspieler schnell als Flop abgestempelt. Er kassierte hämische Kommentare in den Sozialen Medien und sah sich medialer Kritik ausgesetzt. "Es war einfach ein Massaker, es setzte nur Schläge", sagte der Olympia-Teilnehmer von 2021. "Es war eine sehr schwierige Phase für mich."
Inzwischen hat Reinier mit dem Kapitel in Dortmund abgeschlossen. Nach seiner Rückkehr zu Real Madrid wurde er gleich weiterverliehen, jetzt läuft er in Spanien für den FC Girona auf. Und es scheint aufwärts zu gehen: Bislang kam der Spielmacher in jeder Partie zum Einsatz, zuletzt stand er dreimal in der Startelf und erzielte sein erstes Tor. Ein Start, mit dem er sich "sehr zufrieden" zeigt. "Das Leben hier ist sehr ruhig. Ich gewinne wieder Selbstvertrauen und trainiere gut."