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Bei Rose-Rückkehr
Wegen Eberl: Fan-Wut in Gladbach, Vorfreude in Leipzig

Bei Rose-Rückkehr: Wegen Eberl: Fan-Wut in Gladbach, Vorfreude in Leipzig
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Max Eberl steht vor einem Wechsel zu RB Leipzig. Der nahende Abschied von Borussia Mönchengladbach sorgt vor dem Aufeinandertreffen am Samstag für Wirbel.

Oliver Mintzlaff kann sich ein Urteil durchaus erlauben. Als ehemaliger Langstreckenläufer weiß der Geschäftsführer von RB Leipzig schließlich, wovon er spricht. Nein, ein Leichtathlet sei Max Eberl in den vergangenen Monaten nun nicht geworden, sagte Mintzlaff kürzlich über seinen Wunsch-Sportdirektor: „Aber er sieht sehr, sehr erholt aus. Ich glaube, dass Max die Zeit richtig genutzt hat, um bei sich zu sein und den Akku aufzutanken. Ich glaube, er hat ausreichend Kraft getankt.“

Die Zeit für neue Aufgaben ist nach monatelanger Pause vom stressigen Fußball-Geschäft offenbar reif. Eberl, der im Januar unter Tränen und erschöpft bei Borussia Mönchengladbach zurückgetreten war, steht vor einer Rückkehr in die Bundesliga. Vor dem Aufeinandertreffen zwischen Eberls langjährigem Klub und seinem designierten neuen Arbeitgeber Leipzig am Samstag in Mönchengladbach (18.30 Uhr/Sky) sorgt die Personalie für reichlich Brisanz.

Rose vor Rückkehr nach Gladbach

Dass Eberl in Leipzig obendrein auf den früheren Gladbach-Coach Marco Rose träfe, erhöht diese zusätzlich. „Ich habe noch zu vielen aus der Region, vielen Spielern und Leuten im Staff Kontakt“, sagte der neue Leipziger Cheftrainer vor seiner Rückkehr in den Borussia-Park: „Es war eine gute Zeit für mich persönlich.“

Nach kicker-Informationen hat Eberl indes seine Zusage für den vakanten Posten des Sportdirektors bei RB gegeben. Der langjährige Gladbach-Manager soll ab Januar seinen Dienst antreten und den zum Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt abgewanderten Markus Krösche ersetzen.

Eberls bis 2026 gültiger und derzeit ruhender Vertrag in Gladbach stellt allerdings eine Hürde dar. Leipzig dürfte eine Ablöse zahlen müssen, angeblich werden fünf Millionen Euro aufgerufen.

Offener Brief von Fanprojekt

Am Niederrhein kommt all das gar nicht gut an. 23 Jahre war Eberl bei „seiner“ Borussia als Spieler und Funktionär tätig. Die Verbundenheit war groß. Sein emotionaler Abschied und der offene Umgang mit dem Thema Burnout brachten Eberl viel Anerkennung, Respekt und Mitgefühl ein. Mit dem bevorstehenden Wechsel nach Leipzig ist die Stimmung gekippt.

Das Fanprojekt Mönchengladbach kritisierte Eberl scharf und warf ihm in einem offenen Brief vor, am Ende seiner Amtszeit ein „Schauspiel“ abgeliefert zu haben. Das gelte auch für Eberls letzte Pressekonferenz.

„Der Öffentlichkeit dieses Bild von deiner Profifußball-Ermüdung zu vermitteln, während du gleichzeitig um deinen Abgang zu Red Bull feilschst, ist – wir können es nicht anders formulieren – schlicht und ergreifend schäbig und ein Schlag ins Gesicht eines jeden tatsächlich von Burnout betroffenen Menschen“, heißt es in dem Brief der einzig anerkannten Dachorganisation für Gladbach-Fans.

Vor allem die Wahl des Vereins stößt bei den Fans auf Unverständnis. Zudem wurde dem 48-Jährigen vorgeworfen, dass sein Wechselwunsch nach Leipzig schon vor dem öffentlichen Abgang festgestanden habe. Mintzlaffs Version ist eine andere. Er habe zwei bis drei Wochen nach der Pressekonferenz angefragt, sei bei Eberl aber „auf Granit“ gestoßen. „Ich bin ein Stück weit hartnäckig geblieben. Der Spalt ging dann irgendwann ein bisschen mehr auf“, sagte Mintzlaff. Nun sei man an einem Punkt, „dass wir wollen und dass Max möchte“.

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