Ein Fan des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist bei den Ausschreitungen beim Auswärtsspiel bei Olympique Marseille schwer verletzt worden. „Er ist im Krankenhaus“, sagte SGE-Vorstand Philipp Reschke: „Wir wissen nicht, warum er relativ ernsthaft verletzt ist. Aber er ist stabil und außer Lebensgefahr.“
Nach Informationen des Hessischen Rundfunks wurde ein eigentlich unbeteiligter Anhänger aus Friedrichsdorf von einer Rakete am Hals getroffen und stürzte daraufhin die Treppe hinunter. Wegen der Halsverletzung habe er viel Blut verloren, außerdem habe er sich bei dem Sturz drei Rippen sowie einen Halswirbel gebrochen. Über eine Operation am Halswirbel werde am Mittwoch entschieden, zitierte der Sender die Ehefrau des verletzten Fans. Außerdem könne der Friedrichsdorfer seinen linken Arm kaum bewegen.
Eintracht-Vorstand Reschke: Keine Freude über drei Punkte
„Es war der befürchtete Ausnahmezustand und möglicherweise noch darüber hinaus“, führte Reschke aus: „Es ist schon sehr befremdlich, welches Ausmaß an Aggressivität und Hass uns entgegen schlug.“ Über die drei Punkte könne nach dem 1:0 (1:0) „keine Freude“ aufkommen.
„Es gab auf beiden Seiten sicher eine ganze Menge Täter. Aber ich würde behaupten, dass es auf Seiten der Gastgeber bedeutend mehr waren“, so Reschke. Er schätze da ein Verhältnis von 15:1. „Das ist keine Entschuldigung und soll keinen in Schutz nehmen, der darauf mit gleichen Mitteln zurück reagiert hat“, betonte er weiter.
Für das Fehlverhalten der Eintracht-Fans befürchtet der Vorstand für Fanbetreuung, Sicherheit und Recht ebenfalls Konsequenzen vonseiten der Uefa, ohnehin sind die Hessen nach Vorkommnissen in der vergangenen Europa-League-Saison für Heimspiele auf Bewährung. „Ich befürchte eine Strafe eher für ein Auswärtsspiel“, sagte Reschke: „Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass die Bewährung für ein Heimspiel greift.“