Bisher ist die Saison für den VfL Bochum eine reine Frustrunde. Vier Spiele, kein Punkt, dazu das 0:7 zuhause gegen die Bayern. So hatte sich Trainer Thomas Reis den Auftakt nach der so starken letzten Spielzeit nicht vorgestellt.
Doch der Umbruch braucht Zeit, das haben sie nun am eigenen Leib erfahren, zumal Reis selten aus dem Vollen schöpfen konnte. Beim 0:1 in Freiburg zeigte die Formkurve der Bochumer bereits nach oben, nun soll am Samstag endlich der Lohn eingefahren werden.
Ein Heimsieg soll und muss gegen Werder Bremen fast her, um der Musik nicht früh komplett hinterherzulaufen. Vermutlich wieder in der Startelf stehen wird Kevin Stöger, der aus Mainz nach Bochum wechselte. Und der in Freiburg zum ersten Mal auf der Zehn agierte, nachdem er zuvor an der Seite von Anthony Losilla defensiver aufgeboten wurden. Mit Blick auf seine Rolle im Mittelfeld betont der Österreicher: "Ich hab zum ersten Mal weiter vorne gespielt. Das war schon etwas anderes. Jeder weiß, ich fühle mich im Zentrum wohl. Vorne habe ich mehr Zug zum Tor, komme auch selber zum Abschluss. Etwas defensiver muss ich mehr in die Zweikämpfe gehen und hab das Spiel mehr vor mir. Unser Spiel ist aber nicht so aufgebaut, dass ich nur vorne bin. Ich muss mir die Bälle auch hinten holen, ich erkenne die Räume glaub ich ganz gut. Das ist auch am Samstag mein Ziel, ich will variabel sein und mehr Zug zum Tor entwickeln."
Denn die Abwehr der Bremer ist zu knacken, was das bisherige Torverhältnis untermauert. Zehn Gegentreffer gab es in vier Partien, allerdings schoss Bremen auch zehn Tore. Vornehmlich in der Nachspielzeit, wie gegen Stuttgart beim 1:1 oder dem irren 3:2 nach einem 0:2-Rückstand beim BVB.
Stöger: "Werder hatte vielleicht auch das Quäntchen Glück, das uns gefehlt hat. Gegen Stuttgart und den BVB fielen sehr spät die Tore. Da müssen wir aufpassen. Bremen kann offensiv stark wechseln. Aber wenn wir unser Spiel zuhause durchziehen, müssen wir nicht nur auf Bremen achten. Denn wir sind besser wenn wir agieren und nicht reagieren."
Mit einem Sieg wollen die Bochumer aber nicht nur das Punktekonto und das eigene Torverhältnis aufstocken, auch die Anhänger sollen für ihren unermüdlichen Einsatz - trotz der vier Startpleiten - belohnt werden, wie Stöger versichert: "Unsere Fans hätten vier Siege verdient gehabt. Wir müssen es schaffen, gemeinsam mal feiern zu können. Das wäre wichtig. Wir wollen am Samstag etwas zurückgeben." gp / cb