Michael Zorc taucht weiterhin sehr regelmäßig in den Medien auf. Der große Unterschied zu früher allerdings besteht darin, dass sich dies in so gut wie allen Fällen auf Erwähnungen von Sebastian Kehl beschränkt: Der „Nachfolger von Michael Zorc“, heißt es bei Borussia Dortmund - und auch das wird nachlassen. Vor seinem 60. Geburtstag am Donnerstag scheint Zorc zufrieden damit zu sein, nicht immer Rede und Antwort stehen zu müssen.
Erst Mitte Mai endete beim BVB eine einzigartige Geschichte, die 53 Jahre zuvor im Schatten der Steinkohlezechen „Minister Stein“ und „Fürst Hardenberg“ im Norden der Stadt ihren Anfang genommen hatte.
Michael Zorc, Bundesliga-Rekordspieler des BVB (463 Einsätze), der Mann, der die meisten Derbys gegen Schalke 04 gewonnen hat (10), der 1997 Champions-League-Sieger wurde und 21 Jahre später Jürgen Klopp als Trainer holte, nahm Abschied - nach 44 Jahren im Verein. 20 als Spieler, Kapitän, Fan-Idol, 24 in der sportlichen Leitung.
„Ich bin in einem Dortmunder Vorort groß geworden“, sagt Zorc, „jeder Junge hatte da den Traum, irgendwann für den BVB zu spielen. Ich bin froh, dass ich meine ganze Karriere hier verbracht habe.“
Häufig wird einem Trainer oder Manager schon nach fünf Jahren hinterhergerufen, es ende eine Ära. Bei Zorc stimmt es: Mehrere Fan-Generationen kennen die Borussia nicht ohne ihn. Als Spieler zunächst, von der Bundesliga-Relegation bis zum Weltpokal, dann als Architekt eines neuen BVB und Mann mit dem goldenen Auge für Talente.