Das hatten sich Sandro Schwarz und seine Spieler ganz anders vorgestellt: Nach dem DFB-Pokal-Aus bei Eintracht Braunschweig - im Elfmeterschießen - wollte die Hertha ihre Fans besänftigen und unbedingt das Hauptstadt-Derby beim 1. FC Union Berlin gewinnen. Denkste!
Es folgte die nächste Enttäuschung. Der selbsternannte "Big City Club" unterlag in Köpenick mit 1:3. Die Spieler fanden nach der Pleite deutliche Worte gegenüber den eigenen Vereinsmedien.
.Uns haben hier Qualität und Intensität gefehlt, wir waren nicht so da, wie es gefordert gewesen wäre - das war nicht gut genug. Wir wussten, wie viel dieses Spiel unseren Fans bedeutet
Oliver Christensen
"Wir benötigen noch ein wenig Zeit, haben einige neue Spieler und es wird nicht alles direkt gut klappen. Das vergangene Jahr war schwierig, die Mannschaft ist aber mental stark und es war unser erstes Saisonspiel, auch wenn eine Niederlage im Derby natürlich wehtut. Wir müssen jetzt aber positiv bleiben und im nächsten Spiel versuchen, uns mehr gefährliche Situationen zu erspielen und auch defensiv als Team noch besser werden. Ich habe große Hoffnung, dass uns das Schritt für Schritt gelingen wird", meinte Offensivmann Dodi Lukebakio, der mit dem 1:3-Treffer noch für Ergebniskosmetik sorgte.
Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Es war definitiv ein verdienter Sieg für Union. Sie waren in vielen Bereichen besser, griffiger und galliger. Dementsprechend haben sie schon zur Halbzeit verdient geführt. Wir hatten nur in einer kurzen Phase in der ersten Halbzeit eine gute Kontrolle. Trotz des Treffers war das im Großen und Ganzen kein guter Auftritt. Wir haben es in den Zweikämpfen an Kompromisslosigkeit vermissen lassen."
Lukebakios Mannschaftskollege Oliver Christensen wurde noch deutlicher. Christensen: "Uns haben hier Qualität und Intensität gefehlt, wir waren nicht so da, wie es gefordert gewesen wäre - das war nicht gut genug. Wir wussten, wie viel dieses Spiel unseren Fans bedeutet. Deshalb sind wir sauer, traurig und enttäuscht, wir wollten diesen Sieg für Hertha und für sie holen. Für drei Punkte müssen wir es hier als Mannschaft aber besser machen, so war es leider ein verdienter Erfolg für Union. Jetzt haben wir das erste Heimspiel vor der Brust, und es ist wichtig für die Fans und für uns alle, dass wir da besser performen. Dafür müssen wir den Kopf hochnehmen, auch wenn es im Moment wehtut.