Es sind Momente wie die in Verl, die verdeutlichen, welche Wirkung Edin Terzic auf das schwarz-gelbe Umfeld haben kann. Donnerstagabend, die Sonne verkriecht sich langsam hinter dem Horizont. Gerade hat Borussia Dortmund im Testspiel (5:0) dem SC Verl vor Augen geführt, welch riesige Lücke zwischen der ersten und der dritten Liga klafft, da hangelt sich Terzic langsam von Fan zu Fan. Autogramme, Fotos, die Menschen schreien „Edin“ – und der 39-Jährige wendet sich ihnen zu. Nach einer trüben Spielzeit voller Rückschläge und Pfiffe entsteht beim Vizemeister wieder leichte Euphorie.
BVB-Trainer Edin Terzic hat großen Kredit bei den Fans
Das liegt vor allem an der Verpflichtung von Edin Terzic, den die Anhängerinnen und Anhänger des BVB seit seiner ersten Amtszeit in ihrem Herz behalten haben. Die Trennung von Marco Rose im Sommer überraschte, dass Terzic als Nachfolger ausgewählt wurde, war hingegen der erwartbare logische Schritt. Endlich formt in Dortmund wieder eine Person die Mannschaft, die über einen großen Kredit bei den Fans verfügt. Ob der gebürtige Mendener allerdings die riesigen Erwartungen erfüllen kann, wird erst der Verlauf der Saison zeigen, denn die Probleme lassen sich nicht so einfach lösen.
In der vergangenen Saison schwankte die Defensive der Borussia, es mangelte an Inspiration im Spielaufbau und an Tempo, das Pressing gelang nur phasenweise. Erkenntnisse, die auch die Verantwortlichen gesammelt haben, der neue Sportdirektor Sebastian Kehl hat den Kader deswegen schon jetzt verändert. Niklas Süle und Nico Schlotterbeck sollen die Verteidigung stabilisieren. Salih Özcan soll sich im Mittelfeld in Zweikämpfe stürzen, Karim Adeyemi Unberechenbarkeit ausstrahlen und Sebastien Haller den Stürmerstar Erling Haaland (nun bei Manchester City) ersetzen. Die Transfers haben Aufsehen erregt, sie erscheinen logisch, sie lassen allerdings die Erwartungen weiter wachsen.