Felix Magath hat es geschafft. Er hat Hertha BSC, den selbsternannten "Big City Club", in der Bundesliga gehalten und sich verabschiedet. Das Projekt sei beendet, sagte der 68-Jährige kurz nach dem Relegations-Erfolg beim Hamburger SV.
Nur wenige Tage später attackiert Magath im "Kicker" die Hertha-Bosse. Es ist eine Art Abrechnung des einstigen Bayern- und Wolfsburg-Meistertrainers mit Hertha BSC. "Ich habe zufällig meinen Vorgänger Tayfun Korkut, als er Berlin verlassen musste, in der Hotel-Tiefgarage getroffen. Da haben wir kurz geredet", sagte Magath dem "Kicker". "Tayfun sagte mir, dass es für ihn schwer war, weil er überhaupt keine Hilfe hatte. Und ich kann nur sagen: Ich hatte in den neun Wochen auch das Gefühl, keine Hilfe zu haben."
Die Mannschaft habe er mit seinem Trainerteam so weit gekriegt, "dass sie zusammenhält", berichtete Magath. Aber "in der Breite" habe er nie das Gefühl gehabt, dass sich der Club gegen den Abstieg wehre: "Ich habe fast nirgendwo Unterstützung gespürt." Beim VfB Stuttgart 2001 sei eine breite Unterstützung dagewesen. "In Berlin war die Stimmung eher: Paragraph eins - jeder macht seins."
Geschäftsführer Fredi Bobic ist aus Magaths Sicht "einer der Leidtragenden" im Verein: "Er hat Probleme übernommen, die nicht erst seit letzter Woche da sind. Dieser Verein war jetzt das dritte Jahr hintereinander in der Nähe des Abstiegs. Das kam nicht plötzlich, sondern muss ein strukturelles Problem sein." Bobic hatte angekündigt, möglichst schnell einen Nachfolger für Magath vorstellen zu wollen. Die Gespräche seien "sehr, sehr weit", sagte der Manager am Dienstag. wozi mit dpa