Die jüngsten Trainer-Entlassungen haben einen Trend in der Fußball-Bundesliga verdeutlicht, der sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat: Sei sofort erfolgreich, sonst bist du weg. Die Amtszeiten der Trainer werden gefühlt von Jahr zu Jahr kürzer - mit wenigen Ausnahmen.
Unangefochten an der Spitze steht Christian Streich vom SC Freiburg. Seit bald zehneinhalb Jahren steht der Kult-Trainer an der Seitenlinie und kratzt damit an der Top fünf aller Zeiten (s. Infobox). Kaum einem Trainer wird mittlerweile wie ihm die Zeit gegeben, etwas aufzubauen. Die Belohnung: Die Chance auf den DFB-Pokal und die Teilnahme an der Europa League in der nächsten Saison.
Streich auf Rekordjagd
Danach kommt lange Zeit niemand bis auf Platz zwei Urs Fischer von Union Berlin steht. Drei Jahre und zehn Monate ist der Schweizer in Diensten der Eisernen und darf sich ebenfalls über Qualifikation für die Europa League.
Volker Finke | SC Freiburg | 16 Jahre
Otto Rehhagel | Werder Bremen | 14 Jahre
Thomas Schaaf | Werder Bremen | 14 Jahre
Winfried Schäfer | Karlsruher SC | 11 Jahre, 8 Monate
Hennes Weisweiler | Borussia Mönchengladbach, 11 Jahre
Danach folgt schon VfL-Trainer Thomas Reis, der durch seine Arbeit in Bochum bereits Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz geweckt hat. In seinen zwei Jahren und acht Monaten an der Castroper Straße hat er den Aufstieg geschafft und mit dem zweikleinsten Etat aller Mannschaften die Liga gehalten.
Lässt man die Top drei raus, liegt die durchschnittliche Amtszeit der aktuellen Bundesliga-Trainer bei unter zehn Monaten. Durch die kommenden Trainerwechseln wird sich diese noch weiter nach unten verschieben. Immer mit der Hoffnung verbunden, den eigenen Streich, Fischer oder Reis zu finden.